DIE STORY: Das bildgewaltige Drama „Königin der Wüste“ ist der britischen Forschungsreisenden Gertrude Bell (Nicole Kidman) gewidmet. Anfang des 20. Jahrhunderts bereiste sie mehrfach den Nahen Osten und wurde - neben einer exzellenten Kennerin der Gegend - zur Spionin.
DIE STARS: Irgendwer sollte es ihr mal sagen! Nicole Kidman ist Jahrgang 1967, also 48 Jahre alt, und damit völlig ungeeignet, eine 20-Jährige wie Gertrude Bell zu spielen, die ihren Vater immer wieder bedrängt, sie doch endlich aus dem piefigen England in die weite Welt zu schicken.
Wenn dann James Franco (37) oder Robert Pattinson (29) als Nicoles Love Interests auftauchen, kann man nur noch lachen. Optisch mag sich die Kidman ihre Jugend (wie auch immer) erhalten haben. Aber ihr Gesicht zeigt (warum auch immer) keine Regung mehr und sie selbst tut sich mit solchen Rollen keinen Gefallen.
DIE KRITIK: Werner Herzog ist ohne Frage eine lebende Legende. Auch wenn seine großen Erfolge wie „Fitzcaraldo“ oder „Aguirre, der Zorn Gottes“ schon lange Jahre zurückliegen. Doch man hätte erwarten können, dass der deutsche Regisseur, der in den USA lebt, aus der spannenden Lebensgeschichte der Gertrude Bell einen ebenso spannenden Film macht.
Herzog hat aber wohl mindestens einmal zu oft in seinem langen Leben „Lawrence von Arabien“ gesehen. Und vielleicht kam er ja auf die Idee: Was der alte David Lean damals gemacht hat, das schaffst Du schon lange. Leider ging das Projekt „Königin der Wüste“ gehörig nach hinten los. Einzig die Bilder sind zum Teil atemberaubend. Was aber wohl auch daran liegt, dass Wüste auf der großen Leinwand immer gut aussieht.
Der grösste Vorwurf an Herzog: Er nimmt seine Hauptfigur nicht ernst. Was Gertrude Bell im Nahen Osten alles erlebt hat, wem sie begegnet ist, dass muss doch einen zumindest fesselnden Film ergeben. Aber Herzog schickt seine Gertrude von Oase zu Oase, von einer Liebelei zur nächsten, bis nur noch Langeweile übrigbleibt. Die politischen Dimensionen ihrer Begegnungen werden nur angedeutet. Es steht zu vermuten, dass die echte Gertrude über dieses Machwerk nicht sonderlich erbaut gewesen wäre.
IDEAL FÜR: Menschen, die im Kino gern Wüste und Leidenschaft sehen.