DIE STORY: „Knight of Cups“ ist ein Arthaus-Film über die Traumfabrik Hollywood und ihre Menschen. Im Zentrum steht der Drehbuchautor Rick (Christian Bale), der zwar beruflich prächtig dasteht, innerlich aber mit einer großen Leere zu kämpfen hat. Meister-Regisseur Terrence Malick, der den Film auch schrieb, schickt seinen Protagonisten auf einen eleganten und elegischen Selbstfindungs-Trip.
DIE STARS: Regisseur Terrence Malick („Badlands“, „The Tree of Life) hat in seiner Laufbahn bisher nur sieben Filme ins Kino gebracht – doch seine eigenwilligen, hochpoetischen Arbeiten haben dem 71-Jährigen den Ruf eines Kultregisseurs eingetragen.
Wer in Hollywood etwas auf sich hält, reißt sich darum, einmal mit Malick zu arbeiten. In „Knight of Cups“ sind neben Oscar-Preisträger Christian Bale („The Fighter“) die ebenfalls Oscar-gekrönten Damen Cate Blanchett („The Aviator“, „Blue Jasmine“) und Natalie Portman („Black Swan“) zu sehen. Auch Imogen Poots, die uns zuletzt im Komödien-Hit „Broadway Therapy“ erfreute, ist mit von der Partie. Ben Kingsley ist in der Originalfassung als Sprecher zu hören.
DIE KRITIK: „Tollkühner Optimist oder desillusionierter Träumer“: Das ist im Tarot die Beschreibung des Ritters der Kelche, des „Knight of Cups“. Genau so einen Typ spielt Christian Bale in Terrence Malicks neuem Film. Der Mann heißt Rick und hat es im Hollywood-System offensichtlich zu großem Erfolg gebracht. Doch jetzt, in der Mitte seines Lebens, hält er inne und denkt über seine Existenz nach. Über seine Leistungen, über die Leere, die ihn manchmal anstreift, und nicht zuletzt auch über die Frauen, mit denen er seine Tage und Nächte teilte.
Gleich zu Beginn erlebt man ein eindrucksvoll realistisch inszeniertes Erdbeben. Das ist ein treffliches Symbol für die äußeren und inneren Erschütterungen, die Rick im seismografisch so wackeligen Los Angeles durchmacht. Dann geht die Reise los.
Rick und die Filmkulissenstadt Hollywood. Rick in den sonnenglänzenden Straßen von Los Angeles. Rick in der Einsamkeit der wüstenhaft-schroffen Natur Kaliforniens. Und: Rick und die Frauen.
Terrence Malick, der poetische Einzelgänger des US-Kinos, hat diese Collage nicht nach den üblichen Regeln der Filmdramaturgie inszeniert. Christian Bale musste damit zurechtkommen, dass er für diese große Rolle praktisch keinen Text zu lernen hatte. Er schaut auf die Welt, er reagiert auf die Menschen. Doch was er dazu sagt und fühlt, das hört man aus dem Off.
Dieser Stil verleiht dem Film einen sehr meditativen Charakter. Die Bilder (Kamera: Emmanuel Lubezki) sind aufregend, lebensprall, sexy, schnell geschnitten und ästhetisch wunderschön. Der Soundtrack aber, mit den sanft dahingesprochenen Gedanken und der betörend melodischen Musik von Hanan Townshend, liefert den Kontrapunkt zur visuellen Atemlosigkeit.
In der Ruhe liegt die Kraft. „Knight of Cups“ – Motto: „Finde deinen Weg aus der Dunkelheit ins Licht“ – ist ein spirituelles, sinnsuchendes Kino-Ereignis, aus dem jeder Betrachter seine eigenen Erkenntnisse ziehen kann.
IDEAL FÜR: Filmkunst-Freunde, die das poetische Kino von Terrence Malick lieben.