Kindsköpfe 2

Kindischer geht's nimmer


FilmClicks:
Wenigstens die Darsteller lachen: Das Ensemble mit Adam Sandler (re.) und Salma Hayek (li.) © Sony Pictures
DIE STORY: „Kindsköpfe 2“ hat keine Story.  Der Film ist eine Abfolge kleiner Szenen, in denen sich brave Kleinbürger, angeführt von Adam Sandler, möglichst banalen Pointen nähern. Danach geht’s weiter mit dem nächsten Sketch.
DIE STARS: Gibt’s reichlich. Adam Sandler umgibt sich wie in „Kindsköpfe“ mit seinen Buddies Kevin James, Chris Rock und David Spade. Für den weiblichen Aufputz sorgen Salma Hayek und Maria Bello. In Kurzauftritten sieht man Steve Buscemi und Taylor Lautner.
KURZKRITIK: „Kindsköpfe“, das Original von 2010, hatte Charme und Witz.  „Kindsköpfe 2“ besitzt beides nicht.  Die Erlebnisse von Adam Sandler und seinen Spießer-Freunden wecken eher Mitleid (über deren ereignislose Existenz) als Vergnügen. Die Scherze sind meist unterirdisch. Vielen Besuchern wird es gelingen, das Lustspiel ohne Lacher zu verlassen.
IDEAL FÜR: jene Fans von Adam Sandler, die sich weigern, auch nur einen einzigen Film ihre Idols zu verpassen.
FilmClicks Kritik. In der ersten Szene von „Kindsköpfe 2“ jagt Adam Sandler einen Hirsch, der sich in sein Haus verirrt hat. Warum auch nicht. In einer der nächsten Szenen beweist er einen Hauch von Selbstironie, wenn er über seine Film-Ehe mit der schönen Salma Hayek spricht: „So eine Frau und ich? Total unglaubwürdig. Außer in einem Hollywood-Film.“
 
Nun denn, dies ist ja ein Hollywood-Film. Auch wenn er in der tiefsten Provinz der USA spielt. Nach dem schrillen Auftakt schafft es der Schwank rasch, sich auf provinzielles Niveau runterzuschrauben.
 
Im Zentrum der Geschehnisse stehen Männer um die 40,  die brav über den Lebensparcours mit fadem Beruf, fad gewordener Ehe und mehr oder minder wohlgeratenen Kindern stolpern. Und die für jede noch so kleine Flucht aus dem Trott zutiefst dankbar sind.
 
Da der Film keine Geschichte zu erzählen hat (das Drehbuch besteht aus einer Sammlung von Alltags-Ereignissen), verlegt er sich komplett auf die Wirkung der vorgetragenen Scherze. Doch die Wirkung  bleibt aus. Weil die Scherze nicht lustig sind, sondern im Regelfall peinlich.
 
Das geht dann so: Ein Mann freut sich, dass seine Frau den Hochzeitstag vergessen hat: „Ich werde diese Du-kommst-aus-dem-Gefängnis-frei-Karte ausnutzen!“
 
Ein Mann springt vom Ein-Meter-Brett in den Pool. Das Sprungbrett zerbricht.
 
Ein Mann versucht, eine Speiseeis-Maschine zu reparieren. Als die Maschine wieder funktioniert, rinnt das braune Schokolade-Eis so an dem Mann entlang, dass die Szene zum Fäkalwitz mutiert.
 
Ein Mann muss niesen. Das allein genügt ihm nicht. Er macht einen „Rülpsniesfurz“ draus. Der Rülpsniesfurz wird im Laufe des Films mehrfach wiederholt.
 
Oft zeugt das Lust-Spiel von einer zutiefst verklemmten Sexualmoral: Etwa dann, wenn sogar eine Kinderballett-Vorstellung zur sexistischen Nummer wird, weil die Väter nicht auf ihre Töchter, sondern auf die Titten der Ballettlehrerin starren. Oder wenn ein Heranwachsender schockiert seinen Freunden berichtet: „Ich habe den Schniedel von meinem Vater gesehen - arrrgh!“

Taylor Lautner spielt einen dumpfbackigen Studenten mit hohem Aggressionspotenzial © Sony Pictures

 
Kurzum: „Kindsköpfe 2“ ist eine arge Peinlichkeit, der es auch nichts nutzt, dass Independent-Star Steve Buscemi (als frustrierter Fahrlehrer) und „Twilight“-Held Taylor Lautner (als hirnbefreiter, aber streitlustiger Student) Kurzauftritte abliefern.
 
Die schauspielerischen Leistungen der vielen Stars bleiben genauso bescheiden wie das Material des Drehbuchs. Adam Sandler (über dessen Humor ich schon oft gelacht habe!) hat mit „Kindsköpfe 2“ – seiner ersten Sequel-Produktion - den vielleicht schwächsten Film seiner Karriere gedreht.





Trailer
LÄNGE: 103 min
PRODUKTION: USA 2013
KINOSTART Ö: 18.07.2013
REGIE:  Dennis Dugan
GENRE: Komödie
ALTERSFREIGABE: ab 6


BESETZUNG
Adam Sandler: Lenny Feder
Kevin James: Eric Lamonsoff
Salma Hayek: Roxanne Feder