DIE STORY: „Killer’s Bodyguard“ ist ein weitgehend sinnfreier Actionreißer über einen Leibwächter, der einen Auftragsmörder beschützen soll.
Ryan Reynolds spielt den Bodyguard. Seitdem ihm ein wichtiger Kunde mittels Kopfschuss abhanden kam, muss dieser Michael Bryce leibwächtermäßig kleine Brötchen backen. Doch dann bekommt er unverhofft die Chance, in die erste Liga seines Metiers zurückzukehren.
Das liegt an einem Herrn namens Vladislav Dukhovich (Gary Oldman), der durch einen Gefängnisaufenthalt daran gehindert wird, seinen Job als mörderischer Diktator von Weißrussland auszuüben. Dukhovich wurde geschnappt und wartet nun auf seinen Prozess beim Internationalen Gerichtshof in Holland.
Für den Nachweis seiner Untaten braucht es die Aussage des Amerikaners Darius Kinkaid (Samuel L. Jackson); von Beruf Auftragskiller. Kinkaid war Zeuge bei einem Gemetzel des Diktators, der nun von der Zelle aus alle seine Beziehungen nutzt, um eine Aussage des Mannes zu verhindern. Ein Doppelagent in den Reihen der Polizei ist ihm dabei eine große Hilfe.
Der Politiker lässt den Killer von seinen weißrussischen Killerkommandos hetzen. Und der Leibwächter Bryce (der seinen Schutzbefohlenen übrigens absolut nicht leiden kann) soll den Zeugen beschützen. Eine wilde Jagd von England nach Den Haag, zum Standort des Internationalen Gerichtshofs, beginnt.
DIE STARS: Ryan Reynolds fröhnt in „Killer’s Bodyguard“ nach seinem Vorjahrs-Hit „Deadpool“ einmal mehr seiner Leidenschaft für knallige Action. In diesem Metier ist Samuel L. Jackson („Pulp Fiction“) seit ewigen Zeiten zu Hause.
Der Engländer Gary Oldman wechselt für den Film die Staatsbürgerschaft und fügt der Sammlung seiner Schurkenrollen einen gefährlichen Politiker hinzu; den Staatschef von Weißrussland. Salma Hayek („Frida“) hat eine schrullige Nebenrolle als Gemahlin von Samuel L. Jackson, die ihren Mann allerdings kaum zu Gesicht bekommt, weil sie hinter Gittern sitzt.
DIE KRITIK: Wer von einem Kinobesuch nichts anderes erwartet als gut gefilmte Verfolgungsjagden, Schießereien und viele Leichen, der wird in „Killer’s Bodyguard“ gut bedient. Mehr als das hat dieser brutale, hölzerne und humorlose Reißer allerdings nicht zu bieten.
Die Stars verwickeln sich in die üblichen Kämpfe Gut gegen Böse. Zugleich kämpfen sie erfolglos gegen ein miserables Drehbuch, das sie atemlos von einem Gefecht ins nächste schickt, ihnen jedoch keine coolen oder gar witzigen Sprüche schenkt. Die Story wirkt wie ein verstaubtes Fundstück aus dem Kalten Krieg, als die Helden verlässlich im Westen und die Schurken im Osten ihre Heimat hatten.
Der australische Regisseur Patrick Hughes, dem schon der All-Star-Actioner „The Expendables 3“ misslang (Stallone, Schwarzenegger, Statham und Banderas ließen unfroh Fäuste und Waffen sprechen), weiß auch in „Killer’s Bodyguard“ mit einem hochklassigen Ensemble nichts anzufangen. Egal, ob Ryan Reynolds, Samuel L. Jackson oder Gary Oldman – die Stars wirken zwar kampfstark, aber darstellerisch äußerst blass. Farbtupfer gibt’s hauptsächlich durch das rote Blut, das in Strömen fließt.
In Summe ist „Killer’s Bodyguard“ nicht nur ein zynischer und witzloser, sondern obendrein ein ziemlich langweiliger Actionreißer, bei dem man sich über weite Strecken leicht ausrechnen kann, was wohl als Nächstes geschieht. Man merkt dem Film an, wie gern er seine Gewaltattacken mit ein paar Pointen garnieren würde. Doch Humor ist diesem Werk nicht gegeben.
IDEAL FÜR: Fans gewaltstarrender Actionfilme.