GESAMTEINDRUCK: Die Abenteuer-Komödie „Jumanji: The Next Level“ legt im Vergleich zum Vorgänger aus dem Jahr 2017 noch eine Schippe drauf in Sachen Action und vor allem Humor.
DIE STORY: Das Videospiel „Jumanji“, bei dem die Spieler in exotische Welten gesaugt werden (um dort als Avatare die Gestalt von Dwayne Johnson oder Jack Black anzunehmen) ist weiterhin aktiv. Als einer der Jugendlichen, die im letzten „Jumanji“-Film in dieses gefährlichste Spiel der Welt eintraten, sich wieder in die Phantasiewelt hineinbegibt, wollen ihn seine Freunde retten. Allerdings ist das Spiel sehr wählerisch. So werden dieses Mal zwei Rentner (Danny DeVito & Danny Glover) mit hineingesaugt, die nicht nur von „Jumanji“ noch nie gehört haben. Sie wissen absolut nicht, was sie dort tun sollen.
DIE STARS: Die Stars aus „Jumanji: Willkommen im Dschungel“ sind in „The Next Level“ wieder mit dabei: Dwayne Johnson, Kevin Hart, Jack Black und Karen Gillan. Dazu gibt es mit Danny DeVito und Danny Glover tatkräftige Unterstützung. Während Nick Jonas nur einen kleinen Auftritt hat. Ebenso wie die vier Jugendlichen aus dem letzten Film, die nicht viel zu tun bekommen.
Die wahre Überraschung ist der Neuzugang Awkwafina. Die Rapperin und Schauspielerin, bald auch im Arthaus-Drama „The Farewell“ zu sehen, springt ins Jumanji-Spiel, als hätte sie nie etwas anderes getan – und erobert das Publikum im Sturm.
DIE KRITIK: Man durfte schon kritisch sein. Das Reboot zum „Jumanji“-Original von 1995 – mit dem viel zu früh verstorbenen Robin Williams – wurde vor zwei Jahren von den Fans kritisch beäugt und von etlichen Kritikern nur mit spitzen Fingern angefasst. Aber dann stellte sich heraus, dass sich kaum jemand dem Charme dieses quietschbunten, wahr gewordenen Kindergarten-Abenteuers entziehen konnte. Besonders die Spielereien mit den Stärken und Schwächen der Avatare waren köstlich. Jetzt folgt schon die Fortsetzung: Würde sich das im neuen Film nicht abnutzen? Das sah verdammt nach einem schnellen Reibach aus.
Aber auch hier sollte man die Vorbehalte einpacken und „Jumanji: The Next Level“, diesen wilden Ritt, einfach genießen. Besonders, da Autor/Regisseur Jake Kasdan etwas wirklich Freches getan hat. Er präsentiert eine papierdünne Geschichte mit einem derart bekloppten Schurken, dass man beides unmittelbar nach dem Verlassen des Kinos vergisst. Und trotzdem wird Kasdan nicht geteert und gefedert durch Hollywood gejagt. Warum? Weil er die wunderbarsten Dialoge schrieb, die es seit langer Zeit in vergleichbaren Filmen gegeben hat. Und er arbeitet mit einem Personal, auf das er sich verlassen kann.
Die Formel für den Erfolg ist in diesem 2019er „Jumanji“-Abenteuer ist recht simpel: Schauen wir doch mal, wie sich die Alten in der neuen Welt schlagen. Das heißt, so neu ist „Jumanji“ nicht. Aber die beiden Rentner - gespielt von Danny DeVito und Danny Glover - haben noch nie davon gehört.
Als sie ins Spiel gesaugt werden, passieren mehrere Dinge gleichzeitig. Zum einen finden die Senioren es wunderbar, dass ihre Gelenke mit einem mal wieder „butterweich“ sind und sie sich schmerzfrei bewegen können. Dann haben sie keine Ahnung wo sie sind, halten Mitspielerinnen schon mal für die Krankenschwester und wollen den zuständigen Arzt sehen. Schließlich feiern sie einen endlos lange zurückliegenden Konflikt. Alle um sie herum verlieren nach und nach die Geduld mit den beiden (Dwayne Johnson und Kevin Hart, in deren Körpern sie jetzt stecken, spielen das grandios), während der Zuschauer ein ums andere Mal lachen muss.
Ein richtiger Coup ist dem Team mit Kevin Hart gelungen. Eigentlich glänzt der Komiker mit zum Teil rasend schnellen Attacken. Hier nun wird er zum Zoologen, der in betulichster Art und Weise Dinge über gefährliche Tiere vorträgt und das so langsam, dass das Chaos immer schon ausbricht, bevor er mit seiner Rede fertig ist.
Fazit: Diese „Jumanji“-Mannschaft macht richtig Laune und darf gern ein drittes Mal wiederkommen. Die Stars haben schon für eine weitere Fortsetzung unterschrieben.
IDEAL FÜR: alle „Jumanji“-Fans und für Menschen, die im Kino gern mit den Akteuren über menschliche Schwächen lachen.