John Wick: Kapitel 2

Keanu Reeves kennt keine Gnade


FilmClicks:
Alltag eines Profi-Killers: John Wick (Keanu Reeves) ermordet einen Gegner © Concorde
DIE STORY: Keanu Reeves spielt im Actionreißer „John Wick: Kapitel 2“ erneut den Profikiller gleichen Namens.
Der Plot ist fein säuberlich in drei Episoden aufgeteilt.
Die erste Sequenz schließt an den Vorgänger-Film an. John Wick findet seinen Ford Mustang wieder, der ihm von russischen Mafiosi gestohlen wurde. Den stiehlt er jetzt zurück, doch wird er seines Schlittens nicht wirklich froh. Denn bei einer Verfolgungsjagd geht der schöne Mustang ziemlich schlimm kaputt.
Im zweiten Teil wird John Wick von einem italienischen Mafioso daran erinnert, dass er für den bösen Mann noch einen Job erledigen muss. Der Italiener wünscht sich die Ermordung seiner Schwester, die in der Rangordnung des Gangster-Clans eine Stufe höher steht als er. Da die Schwester in Rom daheim ist, reist Wick zwecks Lebensbeendigung der Dame nach Italien.
Nach der Erledigung dieser Aufgabe bekommt Wick, der seines Killer-Jobs im Grunde überdrüssig ist, noch immer keine Ruhe. Er bringt den Italiener, der ihn nach Rom schickte, im Continental Hotel von New York um.  
Das hätte er besser bleiben lassen, denn das Hotel dient den Profikillern als kampfbefreites Refugium. Wick hat also die Spielregeln seiner Branche gebrochen. Deshalb  wird er nun für vogelfrei erklärt und zum Abschuss freigegeben. Der Killer reagiert kühl. Er kündigt an, seine Gegner alle umzubringen (ein dritter Teil der Serie scheint somit gesichert) und geht mit seinem Hund davon.

Kennen einander aus „Matrix“-Zeiten: Keanu Reeves & Laurence Fishbourne © Concorde

DIE STARS: Keanu Reeves, der Held legendärer Filme wie „Speed“ oder „Matrix“, zeigt in „John Wick: Kapitel 2“ einmal mehr, dass er mit Waffen umgehen kann. Das bekommen seine Gegner, unter ihnen der Rapper Common und Ruby Rose („xXx: Die Rückkehr des Xander Cage“), schmerzlich zu spüren. In kleinen Rollen sind Reeves’ Ex-„Matrix“-Partner Laurence Fishbourne sowie Ian McShane und John Leguizamo zu sehen.

John Wick kann auch friedlich sein: Der Killer mit seinem Hund © Concorde

DIE KRITIK: Irgendwann hört man auf, zu zählen: Keanu Reeves befördert in „John Wick: Kapitel 2“ gewiss mehr als 100 Gegner eigenhändig in den Leinwand-Tod. Solche Gemetzel muss man lieben, um diesen Film zu genießen. Sonst wird’s öd.
Die fachkundige Erzeugung von Leichen ist der einzige Zweck des Actionreißers, der die endlosen Gewalttaten seines Personals immerhin visuell aufwendig verpackt (Regie: Chad Stahelski). Wer von einem Kinobesuch aber mehr erwartet als eine kunstfertig angerührte Blutsuppe, der wird das Werk ermattet - um nicht zu sagen: wie erschlagen - wieder verlassen.
Da der neue „John Wick“-Reißer wie schon sein Vorgänger keinerlei tieferen Sinn und keine Botschaft mit sich führt, kann man sich während der Gemetzel die Zeit damit vertreiben, um über ein paar Eigenheiten des Genres nachzudenken.
Wie ist es zum Beispiel zu erklären, dass die ansonsten stets waffenstarrenden Schurken nie eine Pistole zur Hand haben, wenn dem Helden gerade nach einer Prügelei zumute ist? Wie kommt es, dass bei den tödlichen Bandenkriegen niemals ein Polizist auftaucht und auch kein Leichenwagen? Bleiben die Toten einfach liegen, wenn die Gefechte vorbei sind?
Natürlich gibt der Film keine Antwort auf solche Fragen. Die harten Jungs und Mädchen auf der Leinwand sind schließlich mit Mord & Totschlag komplett ausgelastet. Wobei: Auch in ihrer gesetzlosen Welt gelten ein paar Gesetze, quasi die Profikiller-Konvention. Denn: „Ohne Regeln leben wir wie die Tiere,“ heißt es einmal im Film.
Das ist freilich ein Satz, dem man im Namen der Tiere widersprechen muss. Massenmord als Gaudium für Zuschauer steht in der Tierwelt nirgends auf dem Programm.
 
IDEAL FÜR: Freunde blutrünstiger Killer-Filme.






Trailer
LÄNGE: 123 min
PRODUKTION: USA 2017
KINOSTART Ö: 16.02.2017
REGIE:  Chad Stahelski
GENRE: Action
ALTERSFREIGABE: ab 16


BESETZUNG
Keanu Reeves: John Wick
Common: Cassian
Laurence Fishburne: Bowery King
Ruby Rose: Ares
Peter Stormare: Abram Tarasov
Ian McShane: Winston
John Leguizamo: Aurelio
Bridget Moynahan: Helen Wick