Jason Bourne

Großartige Action – großer Film


FilmClicks:
Erbitterte Feinde: CIA-Boss Robert Dewey (Tommy Lee Jones) und Jason Bourne (Matt Damon) © Universal
DIE STORY: „Jason Bourne“: Matt Damon kehrt nach neun Jahren Pause in seine Paraderolle zurück.
Bourne, der einstige CIA-Attentäter, der sein Gedächtnis verlor, hat inzwischen viele Rätsel über seine Herkunft gelöst. Und er hat sich in die Anonymität nach Griechenland zurückgezogen, wo er als Faustkämpfer sein Geld verdient.
Dort wird er von seiner einstigen Kollegin Nicky Parsons (Julia Stiles) kontaktiert, die von der Agentin zur Hackerin wurde. Bei einer virtuellen Attacke auf die CIA-Computer („könnte schlimmer sein als bei Snowdon“) findet sie Akten über ein neues, globales Überwachungsprogramm namens „Iron Hand“ – und über Jason Bournes Vergangenheit.
CIA-Direktor Robert Dewey (Tommy Lee Jones) ist alarmiert, als er erfährt, dass Bourne wieder auf der Bildfläche erscheint. Er schickt ein Team um die junge Agentin Heather Lee (Alicia Vikander) nach Europa, um Bourne einzufangen – und den Killer „The Asset“ (Vincent Cassel) hinterher. Um Bourne zu töten.
Während einer großen Demonstration auf dem Syntagma-Platz in Athen kommt es zum ersten Showdown. Nicky Parsons stirbt, kann aber Bourne noch den Schlüssel zu ihren Enthüllungen übergeben. Der macht sich auf den Weg nach Berlin, London und Las Vegas, um die Geheimnisse zu entschlüsseln – stets in der Gefahr, vom CIA-Boss Dewey und seinem Killer Asset ausgeschaltet zu werden. Die Agentin Heather Lee allerdings stellt sich an seine Seite.
Bourne entdeckt eine global wirksame Verschwörung, in die auch ein soziales Netzwerk namens Deep Dream verwickelt ist. Und er findet  heraus, was sein Vater mit seiner Vergangenheit als gedächtnisloser Attentäter zu tun hatte.



DIE STARS: Er agiert kaltblütig, entschlossen und smart: Matt Damon spielt den Jason Bourne nach der langen Pause so souverän, als wäre er nie weggewesen.
Bis auf Julia Stiles als Nicky Parsons ist Damon von neuem Personal umgeben. Oscar-Gewinner Tommy Lee Jones („Auf der Flucht“) verleiht dem CIA-Boss Dewey so viel Machthunger und Gebrochenheit, dass dies für einen neuen Oscar genügen könnte. Die frisch gebackene Oscar-Gewinnerin Alicia Vikander („The Danish Girl“) beweist  als coole CIA-Dame, warum sie derzeit Hollywoods Darling ist. Der Franzose Vincent Cassel („Black Swan“), oft in kultivierten Rollen daheim, zeigt sich diesmal als eiskalter Killer.

Die CIA ist alarmiert: Direktor Dewey und Agentin Lee (Alicia Vikander) © Universal

DIE KRITIK: „Ich kann mich an alles erinnern“. Der neue „Bourne“ beginnt mit dem Satz, den man in dieser Thriller-Serie am wenigsten erwarten würde. Bourne, der Mann ohne Gedächtnis, ist nach seinen drei Filme langen Erkundungen über sich selbst also wieder hergestellt? Nun, die Story hält auch dieses Mal Überraschungen familiärer Natur für ihn bereit. Und jede Menge lebensbedrohliche Ereignisse.
„Jason Bourne“ ist ein brillanter Action-Thriller, der die Zuschauer nach allen Regeln der Kunst in eine rasende Achterbahnfahrt der Emotionen und visuellen Sensationen entführt.
Zugleich bettet der famose Regisseur Paul Greengrass das Action-Feuerwerk in einen politischen Kontext ein, der brisante aktuelle Entwicklungen beim Namen nennt. Von den Bürgerprotesten in Athen bis zu den Snowden-Enthüllungen. Vom einsickernden Misstrauen gegen staatliche Institutionen bis zum Vertrauen in die sozialen Netzwerke, die vielleicht so sozial gar nicht sind: Wer will, kann diesen Thriller zum Anlass nehmen, um über den Zustand der Gesellschaft zu diskutieren.
Aber natürlich ist der Film nicht als intellektuelles Drama gedacht. Zur Erzeugung gnadenloser Spannung packt Greengrass jene Instrumente aus, mit denen er schon in „Die Bourne Verschwörung“ und „Das Bourne Ultimatum“ das Wesen des Action-Thrillers neu definierte.

Auf der Flucht in Athen: Jason Bourne und Nicky Parsons (Julia Stiles) © Universal

Man folgt dem Titelhelden und seinen Gegnern also wieder mit den atemlosen Bildern und schnellen Schnitten von rasanten Handkamera. Man wird durch die (be-)drängende, abgehackten Klänge der Filmmusik zusätzlich aus der Ruhe gebracht.
Schon die erste große Action-Szene in Athen, in der Bourne und Nicky Parsons durch die halbe Stadt gejagt werden, ist ein wahnwitziges Abenteuer. Und im Grande Finale in Las Vegas zeigt der Regisseur, dass er auch filmische Materialschlachten beherrscht. Bei einer Verfolgung durch die Glitzerboulevards gehen so viele Autos zu Bruch, dass man sich wundert, noch ein paar Vehikel zu sehen, die mit heilem Blech davonkommen.
Der Film kombiniert diese Sequenzen geschickt mit Dialog-Szenen, in denen die Stars ihr Talent ausspielen können. Die Hauptdarsteller (Matt Damon,  Tommy Lee Jones, Alicia Vikander und Vincent Cassel) sowie das prächtige Ensemble agieren mit Leidenschaft, Präzision – und gänzlich uneitel. Denn so wie die Action-Sequenzen sind auch die Dialoge vornehmlich dazu da, die Story immer weiter und weiter voranzutreiben.
Da lässt man sich gerne mittreiben und steigt am Ende des Films gebeutelt und zugleich erfrischt wieder aus: „Jason Bourne“ ist ein höchst eindrucksvoller Action-Thriller, der das Qualität und die Spannung der früheren „Bourne“-Filme nicht nur hält, sondern weiter ausbaut.
 
IDEAL FÜR: alle „Bourne“-, Action- und Thriller-Fans. Und für jene, die Blockbuster-Kino auch gern mit aktuellen Themen konfrontiert werden.






Trailer
LÄNGE: 124 min
PRODUKTION: USA
KINOSTART Ö: 11.08.2016
REGIE:  Paul Greengrass
GENRE: Action|Thriller
ALTERSFREIGABE: ab 14


BESETZUNG
Matt Damon: Jason Bourne
Tommy Lee Jones: Robert Dewey
Alicia Vikander: Heather Lee
Vincent Cassel: Asset
Julia Stiles: Nicky Parsons