DIE STORY: „Janis“ – wenn dieser Name genannt wird, weiß jeder Rock-Fan bis heute, wer gemeint ist. Die Rock-Röhre Janis Joplin, die 1970 mit 27 Jahren starb, zuvor aber einen Hit nach dem anderen geschaffen hatte, die heute allesamt zu den Rock-Evergreens zählen.
„Janis“ ist ein formidables Filmporträt der Sängerin, und der Untertitel „Little Girl Blue“ deutet darauf hin, dass die weltberühmte Rock-Diva in ihrem Privatleben mit großen Problemen zu kämpfen hatte. Auch davon ist in der Doku der Regisseurin Amy Berg ausführlich die Rede.
DIE STARS: Die Texanerin Janis Joplin (1943 – 1970) gilt als einer der größten Rockstars des 20. Jahrhunderts. Ihr Durchbruch zur Weltkarriere begann 1966, als sie in San Francisco zur Vokalistin der Band Big Brother and the Holding Company wurde. Mit Hits wie „Piece of my Heart“, „Move Over“, „Cry Baby“, „Mercedes Benz“ oder „Me and Bobby McGee“ eroberte sie rund um den Globus die Hitparaden.
Die kalifornische Filmemacherin Amy Berg erhielt 2007 für die Doku „Deliver Us From Evil“ eine Oscar-Nominierung. Mit „Amy – Little Girl Blue“ ist sie dieses Jahr erneut eine Kandidatin für den Dokumentations-Oscar.
DIE KRITIK: Regisseurin Amy Berg hat aus „Janis: Little Girl Blue“ eine Dokumentation gemacht, in der die Musik niemals pausiert. Die 104 Filmminuten bekamen, die Fans wird es freuen, ein solide rockendes Fundament. Man hört fast alle Joplin-Hits: Mal live gespielt, mal als Musik aus dem Hintergrund.
Dazu gibt’s Interviews mit Bekannten, Verwandten und vielen Musikern – von Janis‘ Geschwistern bis zum legendären CBS-Plattenboss Clive Davis. Da obendrein auch aus Janis‘ ganz frühen Jahren viel Bildmaterial existiert, entsteht ein lebendiges, farbenprächtiges Porträt.
Die Privatperson Janis Joplin wird als Provinz-Pflanze aus dem trüben Städtchen Port Arthur, Texas, vorgestellt: In ihren Teenager-Jahren litt sie darunter, ein Pummelchen zu sein und freute sich, wenn sie singen durfte (aus ihrem ersten Chor wurde sie freilich rausgeschmissen).
1963, mit 20 Jahren, übersiedelte Janis nach San Francisco. Und von nun an ging es Schlag auf Schlag. Bei Blues-Sessions wurde ihre mächtige Gesangsstimme entdeckt. Drei Jahre später, nach einer kurzen Rückkehr in die texanische Heimat, fand sie mit Big Brother and the Holding Company die Band, mit der sie zum Weltstar wurde. Ab 1969 landete sie dann, mit der Kozmic Blues Band im Hintergrund, endgültig im Rock-Olymp. Aus dem sie am 4. Oktober 1970, dem Tag ihres viel zu frühen Todes, wieder vertrieben wurde.
„Janis“ ist ein mitreißender Film geworden, der einen immer wieder staunen lässt. Darüber, wie viele Rock-Evergreens Janis Joplin in den wenigen Jahren ihrer Karriere herausbrachte. Oder darüber, wie modern und wie berührend diese Titel auch heute noch wirken.
Stimmlich hielt Janis, auch das ist bemerkenswert, ihren ungezügelten, lauten, fast schreienden Stil all die Jahre durch. Für ihren Lebensstil galt das nicht: Janis Joplin wirkte wie die Verkörperung des Slogans Sex & Drugs & Rock’n’Roll.
Am Sex und am Rock’n’Roll ist diese Ausnahme-Künstlerin – auch das macht der Film deutlich – nicht gestorben.
IDEAL FÜR: Alle Janis-Joplin-Fans. Also für alle Rock-Fans.