DIE STORY: Das Krebsdrama „Im Himmel trägt man hohe Schuhe“ geht die oft erzählte Geschichte über Krankheit und Leid mal anders an - mit jeder Menge Humor.
Der Plot: Milli (Toni Collette) bekommt die Krebs-Diagnose. Ihre Familie – ihr Mann und zwei Kinder – gibt ihr Halt. Aber Milli hat schon, so lange sie denken kann, diese eine Freundin: Jess (Drew Barrymore). Und der vertraut sie. Die soll ihr helfen. Jess hat allerdings selbst privat dringende Baustellen. Sie ist nach Jahren des Kinderwunsches endlich schwanger. Doch sie traut sich nicht, Milli davon zu erzählen.
DIE STARS: Drew Barrymore („E.T.“) und Toni Collette („Little Miss Sunshine“) bilden das emotionale Zentrum dieses Films. Beide spielen die Freundinnen, denen nach vielen Jahren die Krebs-Krise immer näher rückt, sehr anrührend. Wobei sich Drew Barrymore (die irgendwer in einen seltsamen Öko-Grabbeltisch-Look gesteckt hat) viel mehr zurücknehmen muss. Denn Toni Collette ist der Motor, der erst mit voller Kraft durchs Leben rauscht, bevor er brutal ausgebremst wird.
DIE KRITIK: Kritik verdient erst einmal der deutsche Filmtitel „Im Himmel trägt man hohe Schuhe“. Der originale Titel „Miss you already“ ist um Längen besser und er ließe sich auch an der Kinokasse gut aussprechen. Sei`s drum. Es macht das Werk weder besser noch schlechter.
Die Filmemacherin Catherine Hardwicke, die 2008 mit „Bis(s) zum Morgengrauen“ das „Twilight“-Fieber im Kino auslöste, geht ihren neuen Film interessant an. Dass bei einem Krebsfilm geheult und gelitten wird, das liegt in der Natur der Sache. Aber Hardwicke probiert es mal anders. Wie wäre es denn, wenn man versucht, die fiese Krankheit mit möglichst vielen Gags wegzulachen?
Das gelingt zu Beginn ganz hervorragend. Ob nun bei den ersten Gängen zur Chemo im Krankenhaus oder beim Aussuchen der perfekten Perücke: die Gags sitzen und sind zum Teil bewundernswert respektlos.
Erst im letzten Drittel des Films – Milli ist sterbenskrank und Jess sieht der Geburt ihres ersten Kindes entgegen – kann der Film den üblichen Fallen nicht entgehen und wird doch rührselig und melancholisch.
„Im Himmel trägt man hohe Schuhe“ ist sicher nicht der ganz große Wurf. Aber wie gelassen hier von der furchtbaren Krankheit erzählt wird, das nötigt schon Respekt ab.
IDEAL FÜR: Menschen, die sich im Kino gern zu Herzen gehende Leidensgeschichten angesehen. Trotz der Tragödie passt in den Film überraschend viel Humor hinein.