DIE STORY: „Kollision voraus!“ Der fünfte Teil der „Ice Age“-Saga erzählt von einer Beinahe-Apokalypse, mit der sich die tierischen Helden der enorm populären Trickfilmreihe konfrontiert sehen.
Weil das nervtötende Nagetier Scrat auf der niemals endenden Suche nach seiner Lieblings-Eichel ein im ewigen Eis verstecktes Ufo gefunden und dummerweise gestartet hat, herrscht Chaos im All. Planeten irrlichtern plötzlich wie verrückt durch den Raum und eine stattliche Anzahl von Meteoriten macht sich auf den Weg Richtung Erde.
Durch die ersten Einschläge aufgeschreckt, suchen die bewährten „Ice Age“-Helden Manni, Diego und Sid nach einer Lösung, wie das Ende der Erde verhindert werden kann.
DIE STARS: Wie immer bei „Ice Age“ stehen die Tiere im Vordergrund. Ganz besonders Sid, der erneut von Otto Waalkes nicht nur einfach gesprochen wird. Man hat das Gefühl, Otto stülpt sich dieses Faultier über und macht es sich zu eigen. Wunderbar komisch. Eigentlich hätte er mal einen eigenen Film verdient.
An Ottos Seite – mit Sicht auf die junge Zielgruppe macht das ohne Zweifel Sinn – haben die YouTube-Stars Freshtorge (er spricht einen Flugsaurier, der mit seiner Familie Jagd auf die Helden macht) und Faye Montana (sie ist als Baby-Erdferkel zu hören) kleinere Auftritte.
DIE KRITIK: Irgendwie gehören sie ja mittlerweile zu unserer Popkultur: Das Mammut Manni, der Tiger Diego, das Faultier Sid und das Säbelzahn-Eichhörnchen Scrat. Sie haben uns wunderschöne Kino- und DVD-Momente geschenkt. Und auch für das CentFox-Studio war es ein einträgliches Geschäft. Fast drei Milliarden Dollar haben die vier ersten „Ice Age“-Komödien an der Kinokasse eingespielt.
Doch wie heißt es immer: Man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist. Diesen Moment allerdings hat die Mannschaft um Regisseur Mike Thurmeier (er inszenierte schon die „Ice Age“-Folgen drei und vier) schon lange verpasst. Es wäre perfekt gewesen, nach dem dritten Teil aufzuhören. Aber der Wille der Fans nach Mehr und der Wunsch des Studios nach Extrakohle ließen das „Ice Age“-Universum erneut auferstehen.
Das wirklich Ärgerliche an diesem sehr unterhaltsamen Film ist die Abwesenheit einer starken Geschichte. Starke Geschichte? Man wäre schon froh, wenn es denn eine einigermaßen originelle wäre. Aber „Kollisionm Voraus!“ liefert nur alten Wein in neuen Action-Schläuchen.
Denn es steht mal wieder der Untergang der Welt bevor. Damit waren Manni und Co. schon öfter konfrontiert. Also wird auch dieses Mal wieder losgestapft. Allerdings gibt es dieses Mal ein Tier, das für noch schweren Ärger sorgt. Das Wiesel Buck (tauchte bereits in den Teilen drei und vier auf) stößt erneut zur Truppe der Weltenretter. Aber Buck verschweigt den anderen, dass er von einer Familie mörderischer Flug-Dinos gejagt wird. Also kommt zum drohenden Untergang der Erde noch die Gefahr des Gefressenwerdens durch Dinos.
Besonders schön am ersten „Ice Age“-Abenteuer vor mittlerweile 15 Jahren war das entspannte Tempo des Films. In der Urzeit der Serie war Hektik noch ein Fremdwort und deshalb wurde in Ruhe nach Lösungen gesucht, während man sich zwischendurch die allerfeinsten Dialogbälle zuwarf.
In „Kollision voraus!“ ist von dieser ursprünglichen Idee nichts mehr geblieben. Stattdessen setzen die Filmemacher auf ein unglaublich schnelles Tempo. So fix wie die Meteoriden auf die Erde niederkrachen, jagt hier eine Szene die nächste. Es herrscht Dauergehetze im Urland, was einem Familienfilm überhaupt nicht bekommt.
Nur hin und wieder blitzt der alte „Ice Age“-Geist durch. Wenn sich Diego überlegt, ob er vielleicht Vater werden sollte. Wenn Manni miterleben muss, wie seine Tochter mit ihrem Freund ein eigenes Leben möchte. Oder wenn Sid endlich jemanden findet, der ihn begehrt und liebt. Kurzum: Immer, wenn innegehalten und miteinander geredet wird, wenn die Action-Kanonade (3D wie so oft komplett überflüssig) mal kurz innehält, dann ist der Film richtig schön.
IDEAL FÜR: Familien mit nicht allzu kleinen Kindern, die schon die vier Teile davor geliebt haben. Diese Klasse kann von „Ice Age: Kollision voraus!“ leider nicht gehalten werden. Aber für amüsante 95 Minuten reicht es allemal.