|
I, Frankenstein
Fahr zur Hölle, Dämon!
DIE STORY: Das Monster, das einst von Dr. Frankenstein geschaffen wurde, erlebt auch in „I, Frankenstein“ keine glücklichen Tage. Gewiss, die Kreatur schaut prima aus: Dass er „aus Dutzenden Bestandteilen von acht Leichnamen“ zusammengenäht wurde, sieht man dem durchtrainierten Kerl (Aaron Eckhart), der auf den Namen Adam hört, nicht an. Doch was Adam widerfährt, macht ihm wenig Freude. Er wird in die Gegenwart geschleudert, wo er nicht nur das moderne Leben mit U-Bahn, Autos und Computer kennenlernt, sondern auch eine kriegerische Welt, die uns Sterblichen außerhalb des Kinos verborgen bleibt. Zwei Armeen, die Dämonen (böse) und die Gargoyles (irgendwie gut, aber nicht immer), kämpfen um die Weltherrschaft, und Adam, der im Grunde nur ein bescheidenes Monster-Dasein führen will, ist als Objekt der Begierde beider Fraktionen stets mitten drin.
DIE STARS: Aaron Eckhart demonstriert als Adam viel Schlagkraft und einen ansehnlichen Sixpack-Body. Ansonsten schaut er abendfüllend ziemlich finster in eine finstere Welt, in der ihn Ober-Dämon Naberius (der sonst so charmante Bill Nighy in einer Schurkenrolle) und Gargoyles-Chefin Leonore (besorgt-resolut: Miranda Otto) als Schachfigur herumschieben. Was sich Adam nicht wirklich gern gefallen lässt.
DIE KRITIK: „Fahr zur Hölle, Dämon!“, tönt es einmal aus den Lautsprechern, und dieser Schlachtruf könnte als Motto über „I, Frankenstein“ stehen. Das prächtig aussehende Fantasy-Spektakel nutzt seine Zeit vor allem für cool choreografierte Kampfszenen, in denen die Dämonen und die Gargoyles reihenweise dahinsinken. In den Studio-Hallen und Trick-Computern entstand als Schauplatz eine düster-attraktive Großstadt-Schattenwelt, die ein wenig an Paris erinnert, doch so finster ist wie einst bei „The Blade Runner“.
Regisseur Stuart Beattie, der bisher als „Fluch der Karibik“-Drehbuchautor hervortrat, bemüht sich erst gar nicht, aus den platten Dialogen des Skripts so etwas wie große Schauspielkunst zu destillieren. Die Darsteller bleiben dementsprechend blass, die Anteilnahme des Publikums an deren Schicksal bleibt bescheiden und eine Frage bleibt offen: Warum sollte man sich für diese weitgehend sinnfreie Story, die außer schaurig-schönem Schein wenig zu bieten hat, interessieren?
IDEAL FÜR: alle Fantasy-Fans, die zufrieden sind, wenn es auf der Leinwand ordentlich blitzt und kracht.
|
|