How To Be Single

Auf Männersuche in New York


FilmClicks:
„How To Be Single“: Rebel Wilson (l.) und Dakota Johnson auf der Pirsch © Warner Bros.
DIE STORY: Die Komödie „How To Be Single“ ist eine Art billige Magerkost-Variante von „Sex And The City“. Ein paar junge New Yorkerinnen – die einen vom Partnerwunsch beseelt, die anderen nicht – kämpfen sich emsig durch das Nachtleben der Stadt.
Es wird viel geflirtet. Manche Flirts führen ins Lotterbett, andere gehen schief. Und die Damen trösten sich dann mit tiefschürfenden Erkenntnissen wie dieser: „Das wichtigste am Single-Sein ist, es zu genießen.“ Na denn.
 
Wieder nix: Die Pirsch blieb erfolglos © Warner Bros.

DIE STARS:
Dakota Johnson, in „50 Shades of Grey“ gewissen strengen Formen des Beziehungswesens nicht abgeneigt, spielt in „How To Be Single“ eine blasse und schüchterne Neurotikerin, die ihrem Freund erst eine Trennung auf Zeit vorschlägt, dann als Single nicht glücklich ist und schließlich ihren Boyfriend zurückhaben will, als der eine neue Flamme hat.
Comedy-Schwergewicht Rebel Wilson („Brautalarm“)  ist einmal mehr in ihrer Parade-Disziplin gefragt. Als rüpelhafter weiblicher Macho, so eine Art angelsächsische Cindy aus Marzahn, lockt und/oder verschreckt sie die Männer.
Die elegante Leslie Mann („Immer Ärger mit 40“), die in den Komödien ihres Ehemanns Judd Apatow mühelos alle komödiantischen Hürden nimmt, wirkt angesichts der müden Pointen in „How To Be Single“ wie ein (schöner) Schatten ihrer selbst.

Traummann in Sicht? Alison Brie spürt ihr Herz höher schlagen © Warner Bros.

DIE KRITIK: Das Mindeste, was man  von Komödien verlangen darf, ist, dass sie komisch sind.  „How To Be Single“ erfüllt diesen Anspruch nicht. Der Film, der endlose 110 Minuten durch die Welt hormon- und testosterongesteuerter New Yorker rattert, scheitert an einem Drehbuch, das wie eine Platitüdensammlung aus dem Schatzkästlein der Banalitäten wirkt. Wobei die Platitüden oftmals sehr ordinär ausfallen.
Im Zentrum des Lust-Spiels stehen Frauen, die einzig über ihr Verlangen nach Männern definiert werden, ansonsten aber keinerlei Eigenschaften mitbringen, die sie in irgendeiner Form interessant machen. Das ist ein rechtschaffen frauenfeindlicher Ansatz, der hier groteskerweise von Frauen in ein Drehbuch gepackt wurde: Drei der vier AutorInnnen, die  „How To Be Single“ schufen, sind weiblich.
Jedenfalls gondeln die Film-Girls Lucy und Meg und Alice und Robin eher glücklos auf der Suche nach ihrem Mr. Big durch die große Stadt New York. Wobei man im Film schon zu Beginn vorgerechnet bekommt, dass es unmöglich ist, dort den idealen Partner zu finden.
Vielleicht liegt diese Unmöglichkeit aber auch an den Damen: Konturlos, wie sie gezeichnet sind, wecken sie in kaum einem ihrer Flirtpartner das Verlangen auf mehr als einen One-Night-Stand. Wenn überhaupt. Die Dialoge, die die Damen vom Drehbuch in den Mund gelegt bekommen, sind oberflächlich, banal und oft rundherum peinlich.
Der deutsche Regisseur Christian Ditter („Vorstadtkrokodile“) bemüht sich, das magere Material mit viel lauter Musik und Hysterie irgendwie hochzujazzen, scheitert dabei aber schmählich.  Man findet nicht einmal Spurenelemente des Esprits, der das Vorbild „Sex And The City“ auszeichnet.
Fazit: „How To Be Single“ ist ein sehr langweiliger Film. Die DarstellerInnen, chancenlos gegen die Einfalt der Story, passen sich dem tiefen Niveau nahtlos an.
 
IDEAL FÜR: Freunde schwacher Schwänke – wenn es denn Freunde schwacher Schwänke gibt.






Trailer
LÄNGE: 110 min
PRODUKTION: USA 2016
KINOSTART Ö: 07.04.2016
REGIE:  Christian Ditter
GENRE: Komödie
ALTERSFREIGABE: ab 12


BESETZUNG
Dakota Johnson : Alice
Rebel Wilson: Robin
Leslie Mann: Meg
Alison Brie: Lucy
Damon Wayans Jr.: David
Anders Holm: Tom