DIE STORY: „Home - Ein smektakulärer Trip“ ist eine intergalaktische Animationskomödie. Der Film rankt sich um das Alien-Volk der Boov. Das sind friedliche, aber furchtsame Zeitgenossen, die sich auf ständiger Flucht vor ihren Feinden, den Gorgs, befinden.
Irgendwann scheinen die Boov - bunte, vielbeinige Wesen mit einem Quadratschädel und einer lustigen Sprache - ihre ideale Zufluchtsstätte gefunden zu haben: Die Erde! Dort begegnet Oh, ein besonders tollpatschiger Boov, bald einem Menschen-Mädchen namens Tip und ihrer dicken Katze, die auf den Namen Schwein hört. Gemeinsam erleben die drei eine Menge Abenteuer.
DIE STARS: Im englischen Original hört man die Stimmen von Steve Martin, Jennifer Lopez und Rihanna. Rihanna ist auch in der deutschen Version am Start, allerdings als Musikerin: Sie singt im Soundtrack einige Songs und bringt parallel zum Film ein neues Album namens „Home“ heraus.
Die prominentesten deutschen Synchronsprecher sind Bastian Pastewka (als Oh), Josefine Preuß (als Tip) und Uwe Ochsenknecht.
Regisseur Tim Johnson ist ein Veteran der Animationsszene. Er inszenierte Hits wie „Antz“ (1998) oder „Ab durch die Hecke“ (2006).
DIE KRITIK: Mit den niedlichen Boovs aus fernen Welten bringt das DreamWorks-Studio mal wieder frisches Personal auf die Animations-Leinwand. Allein das verdient schon Applaus. Denn natürlich gilt auch im Trickfilm die Regel, dass Sequels, die sich auf eine solide Fan-Basis stützen können, gute Einnahmen garantieren.
Ob auch die Boovs zu Serien-Figuren werden? Das bleibt erst mal abzuwarten. Gewiss, „Home – ein smektakulärer Trip“ (der Untertitel bezieht sich auf den Boss der kleinen Quadratschädel, Captain Smek), fängt prima an. Im Lauf der Zeit verliert die Story aber massiv an Spannung.
Das Positive zuerst. Wenn die Boovs ihre freundliche Invasion auf der Erde planen und mit einer Raumschiff-Flotille unseren Planeten entern, schaut das prima aus und steckt voller witziger Ideen.
Die Film-Menschen finden die Aktivitäten der Zugereisten freilich gar nicht witzig. Die Boovs schalten erstmal die Schwerkraft aus. Das macht die Menschen zu Schwebe-Wesen, die man leicht einfangen kann. Die Boovs haben einen anderen Planeten als Heimat für die Menschen ausersehen. Da es dort aussieht wie in einem Urlaubsparadies, der an einen Mega-Vergnügungspark erinnert, hält sich der Protest in Grenzen.
Dann richten sich die Boovs auf der Erde ein, wobei sie nach dem Motto „Ist das nützlich oder kann das weg?“ vorgehen. Nicht nützlich sind zum Beispiel Fahrräder. Mit denen können die kurzbeinigen Vielbeiner rein gar nicht anfangen.
Was nun? Die Aufmerksamkeit richtet sich auf einen besonders schusseligen Boov, den schon erwähnten Oh. Der richtet etwas an, das in der Facebook-Generation schon schlimme Folgen hatte: Die Einladung zu seiner House Warming Party verschickt er nicht nur an seine Freunde, sondern an alle. Im ganzen Universum. Was bedeutet: Auch die schlimmen Gorgs bekommen Wind davon, wo sich die Boovs verstecken. Oh ist auf einmal extrem unbeliebt bei den Seinen.
Mangels einer richtig spannenden Geschichte bringt das Drehbuch nun Oh mit dem Menschen-Mädchen Tip und mit Schwein, der Katze, zusammen. Damit das Trio etwas zu tun bekommt, wird die Figur von Tips verschollener Mutter eingeführt. Oh, Tip und Schwein ziehen los, sie zu suchen. Zur Fortbewegung dient ihnen Slushious, ein fliegendes Auto.
Das klingt alles heftig nach einer für Kinder zugeschneiderten Geschichte, und so ist es auch. Ich sah „Home“ in einer Vorpremiere mit vielen Kindern im Publikum, die dem Geschehen auf der Leinwand gebannt und mit Lachsalven folgten. Bei so manchen Erwachsenen stellte sich trotz der gekonnten, attraktiven 3D-Animation bald Langeweile ein.
So wollen wir „Home – Ein smektakulärer Trip“ quasi mit drei Kinder-Sternen für kleine Kinogeher empfehlen. Würden die Ansprüche eines erwachsenen Publikums zur Basis genommen, gäb’s nur zwei Sterne.
IDEAL FÜR: Kinder und andere leidenschaftliche Animations-Fans.