DIE STORY: „Hitman – Agent 47“ ist die Verfilmung eines schussgewaltigen Videospiels, das fürs Kino mit einer komplett verworrenen Story ausgestattet wurde.
Im Zentrum steht der namenlose Glatzklopf Agent 47 (Rupert Friend) Dieser Hitman ist ein mörderischer armer Teufel, der durch Gen-Experimente zur perfekten Tötungsmaschine abgerichtet wurde. Ein schurkischer Unternehmer namens Leclerq (Thomas Kretschmann) möchte hinter die Geheimnisse der Hitman-Konstruktion kommen, um mit einer Armee von Genlabor-Kriegern für Rabatz auf dem Planeten Erde zu sorgen.
Diesen Plan will nun aber ausgerechnet der Agent 47 verhindern, der sich mit der geheimnisvollen Katia van Dees (Hannah Ware) zusammentut, die ebenfalls über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügt. Haben die beiden eventuell gemeinsame familiäre Wurzeln? Um dies herauszufinden, wird zwischen Berlin und Singapur sinnfrei, aber heftig herumgeballert. Agent 47 und Hannah kommen dabei immer wieder einem gewissen John Smith (Zachary Quinto) in die Quere, der sich ursprünglich als Hannahs Beschützer aufspielte, dieses jedoch offensichtlich nicht ist.
DIE STARS: Für echte Stars hat das Budget des 35-Millionen-Dollar-Films nicht ausgereicht. Rupert Friend spielt den Peter Quinn in der TV-Serie „Homeland“. Hannah Ware hatte eine Rolle in Steve McQueens cineastischem Sex-Drama „Shame“. Zachary Quinto legt als Mr. Spock in den neuen „Star Trek“-Filmen die Ohren an.
Der in Polen geborene deutsche Werbefilmer Aleksander Bach führt erstmals bei einem Spielfilm Regie.
DIE KRITIK: Schnelle Autos, harte Männer, schöne Frauen und Waffen voller Feuerkraft: „Hitman – Agent 47“ bringt alle Zutaten mit, die im Action-Kino für gute Unterhaltung sorgen sollen. Nur leider fehlt’s an einer zündenden Story, und das ist für die Unterhaltung schlecht. Die Videospiel-Verfilmung verbreitet zwar dröhnenden Krach, wirkt aber trotzdem wie ein Schlafmittel.
Der Plot ist dünn und dümmlich zugleich. Die Story vom genmäßig gezüchteten Killer, der in einem Anfall von Moral verhindern will, dass er viele Zwillinge bekommt, dient nur dazu, ausgiebig die Waffen sprechen zu lassen. Bemerkenswert ist höchstens die Auswahl der Tötungsvorrichtungen (ein Flugzeug-Triebwerk in einem Testlabor etwa wird erst zu einer Mutprobe und dann zur Leichenerzeugung eingesetzt).
Die Rollen zwischen Gut, Böse und Undurchschaubar sind so gnadenlos eindimensional verteilt, dass jeder Hauch von dramatischer Spannung erstickt. Und weil die Darsteller dadurch kein Material bekommen, mit denen sie ihre Figuren formen könnten, spielen sie schlecht. Ganz abgesehen davon, dass der Film von der ersten bis zur letzten Sekunde von unbarmherziger Humorlosigkeit gekennzeichnet ist. Fazit: Viel Lärm um absolut nichts.
IDEAL FÜR: ?