DIE STORY: Die Komödie „Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft“ führt das Publikum einmal mehr in eine verwunschene Schule, in der es kräftig spukt. Wie im ersten Film, in dem eine Lehrerin geschrumpft wurde, droht den Besuchern der Lehranstalt auch in der Fortsetzung eine massive Verkürzung ihrer körperlichen Größe.
Diesmal ist es die vor Jahrzehnten verstorbene Direktorin Hulda Stechbarth (Andrea Sawatzki), die den bösen Zauber in Gang setzt. Durch einen Zufall wird sie zu neuem Leben erweckt und geistert nun als untote Pädagogin durchs Gemäuer. Gemessen an ihrem Zustand, hat sie hochfliegende Pläne: Sie will den verblichenen Schulgründer Otto Leonhard (Otto Waalkes) als Schulgeist beerben, und sie will in den Klassen wieder für Zucht und Ordnung nach altem Stil sorgen.
Wer sich der klapprigen Dame in den Weg gestellt, wird geschrumpft: Die aktuelle Direktorin Dr. Schmitt-Gössenwein (Anja Kling) mutiert genauso zum Zwergerl wie Peter und Sandra Vorndran (Axel Stein und Julia Hartmann), die Eltern des Pennälers Felix (Oskar Keymer).
Felix ist seinen Erzeugern zwar gram, weil sie mit ihm nach Dubai auswandern wollen. Aber als sie nach einem Termin in der Schule erst verschwinden und dann verkürzt wieder auftauchen, setzt er mit seinen Freunden alles daran, um am Otto-Leonhard-Gymnasium die ordnungsgemäßen Größenverhältnisse wieder herzustellen.
DIE STARS: Mit Anja Kling, Oskar Keymer, Axel Stein und Otto Waalkes, der manchmal als freundliches Gespenst über die Leinwand geistert, sind die Stammkräfte des Vorgänger-Films auch in „Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft“ wieder dabei. Auch der Wiener Johannes Zeiler als Hausmeister Michalski sorgt mit stoischer Miene wieder für komödiantische Momente.
Neu im Ring ist Andrea Sawatzki, die als untoter Lehrkörper Hulda Stechbarth sehr kompetent für die gruseligen Momente in der Komödie sorgt.
DIE KRITIK: Der Titel von „Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft“ führt gleich mal in die Irre. Denn er sagt aus, dass die Schrumpfung der Eltern von deren Kindern bewerkstelligt wird, was jedoch nicht der Fall ist. Das Rezept zum Menschen-Minimieren liegt bei der an sich längst im Jenseits wohnhaften Lehrerin Hulda Stechbarth, die nach ihrer Wiedererweckung von ihren Fähigkeiten reichlich Gebrauch macht.
Dieser schlampige Umgang mit dem Thema setzt sich beim Drehbuch fort. Gerrit Hermans hat eine Komödie geschrieben, die nur insofern das Prädikat
turbulent verdient, als es für die kleinen und großen Filmfiguren mächtig rauf und runter geht.
Höhere Absichten und ein tieferer Sinn sind bei diesem Abenteuer fürs junge Kinopublikum nicht zu erkennen: Drei Erwachsene werden geschrumpft. Empörte Jugendliche wenden sich gegen die Schrumpferin. Die kleinen Leute werden wieder groß. Klappe zu, Film aus.
Gewiss, „Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft“ hat einige witzige Momente, und die Darsteller der Erwachsenen tun alles dafür, ihre Pointen auch kräftig detonieren zu lassen.
Das Kids-Ensemble allerdings agiert eher blässlich. Und Regisseur Tim Trageser, der fürs Fernsehen kompakte Krimis inszeniert („Tatort“, „Kommissarin Lucas“) setzt zwar die Welten der kleinen und der großen Menschen stilsicher in Szene. Doch er zeigt eine Marotte, die immer wieder den Spielfluss stoppt. Er unterbricht lustige Szenen gern, um mit einem harten Schnitt zu zeigen, was sich gerade an einem anderen Schauplatz abspielt. Das nervt.
So ist der leicht gruselige Schüler-Schwank ein Film geworden, in dem nicht nur Menschen schrumpfen, sondern auch die Spannung und die Fantasie.
IDEAL FÜR: die jungen Fans des Vorgänger-Films „Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft“.