GESAMTEINDRUCK: Til Schweigers „Head Full Of Honey“ ist im Prinzip derselbe Film wie seine enorm erfolgreiche Tragikomödie „Honig im Kopf“ – nur dieses Mal mit internationalen statt mit deutschen Schauspielern.
DIE STORY: Der alte Amadeus (Nick Nolte) fühlt sich immer häufiger so, als hätte er seinen „Head Full Of Honey“ - also Honig im Kopf. Denn er leidet an Alzheimer. Sein Sohn Nick (Matt Dillon) holt ihn nach London, wo er mit der Familie leben soll. Da Amadeus aber immer mehr Chaos anrichtet, soll er ins Heim. Wogegen Enkelin Tilda (Sophie Lane Nolte) etwas hat. Sie macht sich mit dem Opa nach Venedig auf. Denn dort verbrachte Amadeus vor vielen Jahren eine wunderschöne Zeit.
DIE STARS: Eigentlich sollte ja Michael Douglas als Amadeus den Dieter-Hallervorden-Ersatz spielen. Aber als das nicht klappte, sprang Nick Nolte ein. Und der brachte auch gleich noch seine Enkeltochter Sophie Lane Nolte mit. Als erwachsene Kinder von Nolte spielen Matt Dillon und Emily Mortimer. Alle zusammen machen ihre Sache sehr ordentlich. Aber keiner der Schauspieler ist besser als die Besetzung des deutschen Originals vor vier Jahren.
DIE KRITIK: „Head Full Of Honey“ sorgt derzeit bei Til Schweiger für emotionale Zerrissenheit. Auf der einen Seite „waren es die schönsten Dreharbeiten, die ich je erlebt habe“, so der Regisseur am roten Teppich bei der Europa-Premiere seines Films in Berlin beim Interview mit FilmClicks. Auf der anderen Seite gab es die alles andere als freundliche Aufnahme des Films in den USA Ende November, auf die Schweiger heute noch mit Schrecken zurückschaut: „So etwas musst du erst einmal verdauen“.
Was war passiert? Til Schweiger hatte die mehr als sieben Millionen Besucher von „Honig im Kopf“ als Ermunterung aufgefasst, den Film noch einmal auf Englisch zu drehen. „Damit alle, die ihn noch nicht gesehen hatten und nun sehen wollen, wie genial Nick Nolte spielt, das auch tun können“.
„Head Full Of Honey“ ist keine Neudeutung. Es ist „eigentlich dieselbe Geschichte“, so Til Schweiger. Es gibt kleine Verschiebungen in der Art, „dass die Geschichten der Kinder von Amadeus mehr im Zentrum stehen. Außerdem halte ich die englische Version für intensiver und er auch für ein wenig ernster“.
Allerdings: Wer „Honig in Kopf“ gesehen hat, der kann sich das Remake schenken. Es macht auch wenig Sinn, diesen Film, der extra auf Englisch gedreht wurde, nun noch einmal in einer deutschen Synchronisation anzuschauen. Wer „Honig im Kopf“ mochte, dem wird auch „Head Full Of Honey“ gefallen. Schweiger arbeitet mit denselben Stilmitteln und einer ähnlichen aufs Herz zielenden Stimmung.
Was Ende des letzten Jahres in den USA mit seinem Film geschehen ist, das wird Til Schweiger, da ist er sich sicher, nicht noch einmal passieren. „Head Full Of Honey“ war im November mit wenigen Kopien in die amerikanischen Kinos gekommen, weil das Team um Til Schweiger gedacht hatte, dass zumindest Nick Nolte eine Chance haben könnte im alljährlichen Rennen um die Oscars und andere Auszeichnungen. Aber die Idee ging nach hinten los. Vier einflussreiche Kritiker zerrissen den Film in der Luft. Daraufhin gab es keinen großen US-weiten Start mehr. Und Til Schweiger hofft nun, „dass der Film überall sonst auf der Welt ein Erfolg wird“.
IDEAL FÜR: alle Fans der Filme von Til Schweiger, die „Honig im Kopf“ nicht gesehen haben.