GESAMTEINDRUCK: Der Horrorfilm „Halloween“ sorgt für reichlich Gruselgefühl und ganz starke Auftritte von Jamie Lee Curtis.
DIE STORY: Seit 40 Jahren kann die Stadt Haddenfield in Ruhe Halloween feiern. Denn der Maskenmörder Michael Myers (Nick Castle), der vor vier Jahrzehnten in John Carpenters „Halloween – Die Nacht des Grauens“ mordend durch die Straßen zog, sitzt in einer schwerst bewachten geschlossenen Einrichtung. Eines Tages soll er in ein Gefängnis verlegt werden. Der Transport verunglückt, Michael ist befreit und er mordet - natürlich wieder zu Halloween - einmal mehr quer durch die Stadt. Immer auf der Suche nach Laurie, die er damals schon umbringen wollte. Aber Laurie Strode (Jamie Lee Curtis) ist auf den Moment des Wiedersehens bestens vorbereitet.
DIE STARS: Jamie Lee Curtis genießt ihren Auftritt als Laurie Strode in jeder Sekunde, in der sie auf der Leinwand zu sehen ist. Eine Veteranin des ersten Films, war sie in einer der zahlreichen - und immer schlechter werdenden – „Halloween“-Fortsetzungen schon mal ums Leben gekommen. Aber darauf nimmt der neue Horror-Schocker keine Rücksicht. Er tut einfach so, als hätte es in der Serie nur zwei Filme gegeben. Den originalen von 1978. Und jetzt die Fortsetzung, in der Jamie Lee Curtis nicht länger bereit ist, die „Screaming Queen“ von dereinst zu spielen. Ihr Haus strotzt nur so vor Waffen und innerlich ist sie mehr als bereit, dieses Mal ihren Verfolger Michael Myers in die Hölle zu schicken.
DIE KRITIK: Man durfte schon ein bisschen skeptisch sein, ob die Filmwelt wirklich noch einen weiteren „Halloween“-Film braucht. Die Fortsetzungen - selbst die gut gemeinten von Rob Zombie - waren letztendlich nicht zwingend nötig. Nun legt Regisseur David Gordon Green („Prince Avalanche“) einen starken Film vor, der zugleich Hommage an das Meisterwerk von 1978 von John Carpenter ist und die Geschichte behutsam weiterspinnt.
Laurie Strode (Jamie Lee Curtis) hat bei den Ereignissen von 1978 ihr Leben verloren. Nicht im eigentlichen Sinne, aber im übertragenen. Michael Myers hat sie damals zwar nicht töten können. Aber er hängt wie ein dunkler Schatten über ihrem neuen Leben. Das neue Leben, eines von denen, die keiner von uns führen möchte, hat sie nur allein Michael Myers und der Angst vor seiner Wiederkehr gewidmet. Sie ist eine schlechte Mutter und Großmutter. Am sozialen Leben nimmt sie nur am Rande teil. Ihr ganzes Leben ist - seit vielen Jahrzehnten - darauf ausgerichtet, was passieren wird, wenn der größtmögliche Albtraum in die Stadt ihrer Kindheit zurückkehrt.
Wenn es dann so weit ist, wenn Michael also wieder beginnt, zu morden und Laurie zu suchen, dann fühlt es sich wieder an wie im Original. Der neue Regisseur David Gordon Green war klug genug, die Figur des Michael Myers nicht mit Erklärungsversuchen aufzuladen. Dieser maskierte Mörder ist - wie schon 1978 - das absolut Böse. Das in den Alltag einbricht und für dessen Handeln es keine Erklärung gibt. Außerdem bewegt sich Michael auch wie damals. Er hetzt nicht durch die Stadt. Eher schlurft er von Mord zu Mord. Was seine Taten noch beängstigender macht. Egal, wie schnell man rennt. Michael holt einen doch ein.
Es hat sich aber eines doch verändert. Und das dürfte der Hauptgrund für Jamie Lee Curtis gewesen sein, bei diesem Film mitzumachen. Ihre Laurie ist eine Kämpferin, wie man sie im Kino im Jahre 2018 nicht besser zeigen kann. Sie ist zutiefst menschlich. Sie kämpft mit allen Waffen gegen das Monster. Und das tut sie mit einer Hingabe, dass man nur staunen kann.
IDEAL FÜR: Alle Horrorfans, die guten handgemachten Grusel lieben.