Guardians of the Galaxy

Im Weltall ist die Hölle los


FilmClicks:
„Guardians of the Galaxy“: Zoe Saldana, Chris Pratt und die Kugel, um die sich alles dreht © Marvel
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DIE STORY:
  Mit der Comic-Verfilmung „Guardians of the Galaxy“ ist der Top Hit des US-Kinosommers 2014 auch bei uns am Start. Weltweite Kasseneinnahmen in den ersten vier August-Wochen: 489 Millionen Dollar.
Die Millionen fließen, dem Genre adäquat, für einen schlicht gestrickten Actionreißer, der mit hohen Schauwerten punktet. Zu Beginn, es ist das Jahr 1988, sieht man einem Achtjährigen zu, der zusehen muss, wie seine todkranke Mutter ihr Leben aushaucht. Als der Knabe weinend in den Garten läuft, wird er von einem Raumschiff abgeholt, quasi Kidnapping.
Schnitt. 28 Jahre später ist aus dem Buben, er heißt Peter Quill (Chris Pratt), ein Teufelskerl von einem Weltraum-Vagabunden geworden, der mit seinem Raumschiff durch die Sternenwelten düst, um als „Star Lord“ den einen oder anderen Wertgegenstand zu klauen. Der Diebstahl einer silberglänzenden Kugel bekommt ihm aber gar nicht gut. Plötzlich ist ein Killerkommando hinter ihm her und eine Kopfgeldjagd wird eröffnet. Denn offenbar besitzt der Silberball magische Kräfte, die der Finsterling Ronan The Arouser (Lee Pace) dazu nutzen will, seine ohnehin schon große Macht noch weiter auszubauen.
Peter Quill tut sich mit einem schrulligen, aber kampfstarken Quartett zusammen, um die Angriffe abzuwehren. An seiner Seite (und manchmal auch gegen ihn) kämpfen die fintenreiche Gamora (Zoe Saldana), der Muskelprotz Drax (Dave Bautista), ein sprechender Waschbär namens Rocket und der hünenhafte Groot. Letzterer ist in jeder Hinsicht ein Baum von einem Mann, denn Groot ist eine Mischung aus Mann und Baum.
Rocket und Groot werden im Original übrigens von Bradley Cooper und Vin Diesel gesprochen, wobei Mr. Diesel nicht viel Text lernen musste: Für Groot hält das Drehbuch nur den Satz „I am Groot“ bereit. Den wiederholt er aber oft und gerne.
 
DIE STARS: Das Verlagshaus Marvel und Disney hatten offenkundig so großes Vertrauen in die Zugkraft von „Guardians of  the Galaxy“, dass man beim Casting auf Megastars verzichtete. Hauptdarsteller Chris Pratt gelangte durch die Serie „Parks and Recreation“ zu Fernsehruhm. Zoe Saldana begeisterte, mit bläulich schimmernder Hautfarbe, in James Camerons „Avatar“ (in „Guardians of the Galaxy“ ist ihr graziler Körper grünlich eingefärbt). Die Topstars Bradley Cooper und Vin Diesel haben, wie erwähnt, nur Sprechrollen. Hochkarätige Filmkünstler wie John C. Reilly („Der Gott des Gemetzels“) Benicio Del Toro („Traffic“) oder Glenn Close („Gefährliche Liebschaften“) sind in kleinen Parts dabei.
 
DIE KRITIK: Normalerweise begnügen sich Superhelden damit, Städte (vorzugsweise New York) oder die Welt zu retten. „Guardians of  the Galaxy“ geht, wie der Titel schon andeutet, ein paar Schritte weiter. Hier dient die ganze Galaxie als Spielfeld, auf dem mutige Helden abendfüllend damit beschäftigt sind, die Mächte der Finsternis in die Schranken zu weisen.

In den unendlichen Weiten des Weltraums geht's mächtig zur Sache © Marvel

Regisseur James Gunn, der seine Laufbahn bei Troma, einer Schmiede schriller B-Movies, begann, gibt dem Affen von der ersten bis zur letzten Filmminute Zucker. Bei der Eröffnungsszene mit dem Tod der Mutter von Peter Quill quellen die Tränen, und anschließend geht’s im fantasievoll designten Weltraum mit seinen endlosen Weiten und futuristischen Städten im Minutentakt zur Sache. Es wird gekämpft, geschossen und verfolgungsgejagt, was das Zeug hält.
Man muss schon gut aufpassen, um im Action-Feuerwerk sowie in den Ränkespielen der Helden und Schurken nicht den Überblick zu verlieren.
Man kann das ganze Abenteuer aber auch wie ein spektakuläres Bildgewitter betrachten, ohne sich allzu sehr um die Wendungen der Handlung zu kümmern. Optisch bietet der Film alles an Qualität auf, was im Science-Fiction-Kino heute möglich ist. Die Story hingegen hat kaum mehr als Groschenheft-Format. Manchmal blitzt bei coolen Pointen eine Prise Humor auf, doch dann schieben sich wieder Langeweile-Wolken durchs unermesslich weite All. Sei’s drum: Wer Marvel-Comics liebt und deren Verfilmungen kennt, wird nicht enttäuscht werden.
 
IDEAL FÜR: Freunde des Popcorn-Kinos, die auf prächtig blitzende Action stehen.      






Trailer
LÄNGE: 122 min
PRODUKTION: USA 2014
KINOSTART Ö: 27.08.2014
REGIE:  James Gunn
GENRE: Abenteuer|Action
ALTERSFREIGABE: ab 14


BESETZUNG
Chris Pratt: Peter Quill
Zoe Saldana: Gamora
Benicio Del Toro: The Collector
Glenn Close: Nova Prime
John C. Reilly: Corpsman Dey