Gods of Egypt

In Ägypten geht es finster zu


FilmClicks:
„Gods of Egypt“: Ein Götter-Putsch lässt Unheil über die Menschen hereinbrechen © Concorde Film
DIE STORY: Der Actionreißer „Gods of Egypt“ ist der bisher wohl größte Flop des Kinojahres 2016. Bei einem Budget von geschätzt 140 Millionen Dollar hat der Film in sieben Wochen in den USA nur knapp 31 Millionen Dollar eingespielt.
Das Sandalen-Abenteuer spielt im antiken Ägypten, wo Menschen und Götter in friedlicher Eintracht leben. Das ändert sich, als der alte Gott Osiris die Regentschaft an seinen Sohn Horus (Nikolaj Coster-Waldau) weitergeben will. Osiris‘ Neffe Set (Gerard Butler) ist damit gar nicht einverstanden und putscht.
Von nun geht es in Ägypten finster zu. Einerseits für Horus, dem Set die Augen ausgerissen hat, und andererseits für das ganze Land, das unter eine wahre Schreckensherrschaft gerät.
Dann gelingt es dem Dieb Bek (Brenton Thwaites), eines von Horus‘ Augen aus einem streng bewachten Palast zu stehlen. Bek bietet Horus an, ihm das Auge und damit die Sehkraft zurückzugeben. Unter einer Bedingung freilich: Der Gott Horus soll ihm helfen, seine Freundin Zaya (Courtney Eaton) zurück ins Leben zu rufen. Die junge Frau hat, nachdem sie von einem Pfeil getroffen wurde, den siebentägigen Marsch ins Totenreich angetreten.

Der übellaunige Set (Gerard Butler) übernimmt die Macht im Staate Ägypten © Concorde

DIE STARS: Gerard Butler, der gerade erst im Actionthriller „London Has Fallen“ den US-Präsidenten beschützte, zeigt sich in „Gods of Egypt“ von der schurkischen Seite: Er legt den finsteren Gott Set sehr finster an. Um ihn herum agieren Nikolaj Coster-Waldau („Game of Thrones“),  Brenton Thwaites („Maleficent“) und Model/Schauspielerin Courtney Eaton („Mad Max Fury Road“). Australiens Topstar Geoffrey Rush hat eine kleine Rolle als Sonnengott Ra.
Regisseur Alex Proyas („The Crow“) ist als Sohn griechischer Eltern in Ägypten geboren und wuchs in Australien auf.
 
Der Dieb und seine Freundin: Brenton Thwaites mit Courtney Eaton © Concorde

DIE KRITIK:
Das Projekt „Gods of Egypt“ stand von Beginn an unter keinem strahlenden Stern. Das Casting löste großes Stirnrunzeln aus, werden doch fast alle Ägypter von hellhäutigen weißen Darstellern gespielt. In der Tat schaut das Personal des antiken Action-Films nicht sehr ägyptisch aus – sondern eher so, als hätte man die Mimen in Hollywood mal eben unter der Sonnenbank hervorgezogen.
Allerdings hätte auch ein ethnisch korrektes Ensemble an diesem Film wenig verbessern können. „Gods of Egypt“ ist, was die Story betrifft, ausgesprochen einfältig geworden. Die edlen und die bösen Charaktere, egal ob Menschen oder Götter, stehen einander in diesem Farbfilm in archaischer Schwarz-Weiß-Manier  gegenüber. Die Männer kämpfen. Die Frauen tragen tiefe Decolletes.
Damit man Menschen und Götter gut auseinander halten kann, sind letztere doppelt so groß wie die Sterblichen und haben kein Blut in den Adern, sondern Gold. Damit das Publikum angesichts der einfallslosen Dialoge nicht wegdämmert,  ist jede Menge Action eingebaut.
Allerdings schauen die Spezialeffekte derart billig und gekünstelt aus, als wären sie vor zehn oder 20 Jahren  entstanden – dem aktuellen Stand der Tricktechnik entsprechen sie jedenfalls nicht. Da sich die Darsteller ebenfalls nicht durch besondere Klasse hervortun, wirkt „Gods of Egypt“ in Summe wie ein klassisches B-Movie, das dem Publikum einen Happen anspruchslosen Zeitvertreib bescheren soll. Für ein B-Movie ist der 140-Millionen-Dollar-Reißer allerdings verdammt teuer geworden.
 
IDEAL FÜR: Filmfreunde, die Lust darauf haben, sich von bunten Bildern mit viel Action und wenig Tiefgang berieseln zu lassen.






Trailer
LÄNGE: 127 min
PRODUKTION: Australien / USA 2016
KINOSTART Ö: 21.04.2016
REGIE:  Alex Proyas
GENRE: Abenteuer|Action


BESETZUNG
Gerard Butler: Set
Geoffrey Rush: Ra
Nikolaj Coster-Waldau: Horus
Brenton Thwaites: Bek
Courtney Eaton: Zaya
Elodie Yung: Hathor