DIE STORY: Scarlett Johansson spielt in der Trash-Komödie „Girls‘ Night Out“ eine Braut namens Jess, die kurz vor der Hochzeit mit ihren Freundinnen zum Junggesellinnen-Abschied nach Miami reist.
Die Mädels leisten sich viel Alkohol, Kokain und auch einen Stripper, der allerdings bei einem unglücklichen Sturz zu Tode kommt. Anstatt Notarzt und Polizei zu rufen, wollen die Girls die Leiche verschwinden lassen, was natürlich schiefgeht und die Bredouille noch vergrößert.
Damit nicht genug: Die Mädels müssen sich der Avancen der lüsternen Nachbarin Lea (Demi Moore) erwehren, die sie gemeinsam mit ihrem Mann zu Sex-Spielchen einladen will. Später klopfen unangemeldet ein paar Cops an der Tür, deren Legitimation zumindest zweifelhaft erscheint.
Und schließlich macht sich auch noch Jess' Verlobter auf den Weg, der ahnt, dass bei der „Girls‘ Night Out“ etwas schief geht. Warum er auf seiner langen Autofahrt durch die Nacht untenrum nur eine Windelhose trägt, wollen wir hier nicht näher erläutern.
DIE STARS: „Girls‘ Night Out“ ist der erste Kinofilm der New Yorker Comedy-Autorin und Regisseurin Lucia Aniello, die es schaffte, mit Scarlett Johansson einen echten Megastar an Bord zu holen.
Das Mädels-Quintett wird ergänzt durch die Komödiantinnen Jillian Bell, Ilana Glazer und Kate McKinnon sowie durch Zoe Kravitz, die Tochter des Popstars Lenny Kravitz. Demi Moore, die sich in den letzten Jahren auf der Leinwand sehr rar machte, hat einen Kurzauftritt.
DIE KRITIK: „Der Hangover wird ihr kleinstes Problem sein“, steht als Slogan auf dem Werbeplakat zu „Girls‘ Night Out“, und damit ist die Richtung des Films schon vorgegeben: Dieser Mädels-Klamauk versucht ganz unverhohlen, auf den Spuren des Komödien-Superhits „Hangover“ zu wandeln.
Es bleibt allerdings beim Versuch. Die Dialoge dieses Schwanks sind banal. Die Logik macht von der ersten bis zur letzten Filmminute Pause. Die krachledernen Pointen fliegen tief und werden quasi mit dem Holzhammer auf die Leinwand gerammt.
Die Mädels begegnen allen Lebenssituationen mit schrill quiekender Hysterie und betäuben sich gleichzeitig mit Unmengen von legalen und illegalen Drogen, als gäbe es kein Morgen. Regisseurin Lucia Aniello treibt das Ensemble zu wild grimassierendem Aktionismus an, der möglicherweise übertünchen soll, wie armselig hohl die Geschichte ist, die hier vorgetragen wird.
So versinkt diese lärmende und langweilige „Girls‘ Night Out“ im Fegefeuer der Peinlichkeit. Das Werk ist eine müde Variation des „Hangover“-Prinzips, nur ohne gute Pointen, und zeigt, dass Frauen genauso zotenreiche und verschwitzt-verklemmte Filme machen können wie Männer.
Was Scarlett Johansson dazu bewogen haben mag, in diesem witzfreien Lustspiel mitzumachen, bleibt ein Rätsel. „Girls‘ Night Out“ ist vermutlich der schlechteste Film ihrer Karriere.
IDEAL FÜR: Freunde und Freundinnen des Holzhammer-Humors.