GESAMTEINDRUCK: „Ghost Stories“ ist guter hausgemachter Grusel für Menschen, die sich im Kino gern angenehm erschrecken und darüber rätseln, was hinter mystischen Phänomen stecken könnte.
DIE STORY: In „Ghost Stories“ geht Professor Philip Goodman (Andy Nyman) in einer TV-Sendung mysteriösen Vorfällen auf den Grund. Wobei er nachweisen möchte, dass sich alles Übernatürliche wissenschaftlich erklären lässt. Eines Tages werden ihm drei Fälle zugespielt, denen der Professor nachgeht und bei denen er in seinen Grundfesten erschüttert wird.
DIE STARS: Hier ist eindeutig der Grusel Trumpf, der mehr zählt als berühmte Namen. „Ghost Stories“ stammt von den Briten Andy Nyman und Jeremy Dyson, die gemeinsam Regie führen, während Nyman zusätzlich noch die Hauptrolle des Philip Goodman spielt.
Natürlich kann es nicht schaden, auch einen Star an Bord zu haben. Im Fall von „Ghost Stories“ ist das Martin Freeman („Black Panther“), der hier mehrfach gut und auch überraschend zu tun hat und sich dabei so angenehm ins Team integriert.
DIE KRITIK: Projekte wie „Ghost Stories“ gab es früher ständig. Allerdings weniger im Kino. Im guten alten Fernsehen wurden Serien wie „The Twilight Zone“ oder „Geschichten aus der Gruft“ sehr gern geschaut. Dort bekam man Episoden um allerlei Grusel-Zinnober geboten, die von einem Erzähler oder einer Rahmenhandlung zusammengehalten wurden.
Bei „Ghost Stories“ geht es nun um den Engländer Philip Goodman. Dieser professorale Zweifler an allem Übersinnlichen bekommt eines Tages eine Nachricht von einem lange verschollenen Idol, Charles Cameron. Der war dereinst an drei Geister-Vorfällen verzweifelt, bei denen er nicht sagen konnte, ob sie nicht doch einen wissenschaftlich nicht nachweisbaren realen Kern hatten. Also übergibt er die Geschichten an Goodman.
Bei den Fällen geht es um einen Irrenhaus-Nachtwächter, um eine furchtbare nächtliche Begegnung eines jungen Mannes und um den Geschäftsmann Mike Priddle (Martin Freeman), den etwas schrecklich Geisterhaftes plagt.
„Ghost Stories“ wurde vor acht Jahren als Bühnenshow in Liverpool entwickelt, war später auch an anderen Theatern der Hit schlechthin. Gruseln auf den Brettern, die die Welt bedeuten - mal abgesehen von Sparten-Theatern wie vielleicht dem „Imperial“ in Hamburg mit seinen Edgar-Wallace-Stücken - ist ja auch die absolute Seltenheit.
Als Kinofilm macht der bewusst angenehm altmodisch inszenierte Film durchaus etwas her. Es werden schöne unheimliche Geschichten erzählt, bei denen man selbst als Zuschauer aufs Feinste mitraten kann, ab welchem Punkt man dem, was man sieht, nicht mehr trauen kann. Wo das Übersinnliche, das wissenschaftlich nicht mehr Erklärbare einsetzt. Aber das große Spektakel, mit dem man die Massen ins Kino lockt, bleibt bei „Ghost Stories“ letztlich aus.
IDEAL FÜR: Kinogänger, die mit Serien wie „Geschichten aus der Gruft“ aufgewachsen sind und diese mehr schätzen als Horrorfilme, die einen ständig schocken wollen.