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Ganz weit hinten
Von ganz weit hinten nach vorn
DIE STORY: „Ganz weit hinten“ sitzt der 14-jährige Duncan (Liam James) im Auto, als er zum Familienurlaub am Meer expediert wird. Es ist eine unerfreuliche Fahrt, die Trent (Steve Carell), der neue Macho-Lover von Duncans Mutter (Toni Collette), dazu nutzt, den scheuen Teenager so richtig runterzuputzen. Wunschloses Unglück in den Ferien also – bis Duncan mit Susanna (Anna Sophia Robb) eine Verbündete findet, die so wie er ohne rechten Plan durch das Labyrinth der Pubertät stapft. Und bis er dem Sonnyboy Owen (Sam Rockwell) begegnet, der seine Dollars als Manager eines Wasser-Vergnügungsparks verdient. Owen nimmt Duncan unter seine Fittiche. Im Park, zwischen Schwimmbassin und Wasserrutsche, findet der Junge erstmals einen Job und damit auch Selbstvertrauen und die Ahnung, dass er es zu etwas bringen könnte im Leben.
DIE STARS: Für eine kleine Jugendkomödie kommt „Ganz weit hinten“ mit einem imposanten Star-Aufgebot daher. Liam James beweist als lethargisch-sehnsuchtsvoller Duncan viel Talent, und er ist von Erwachsenen aus der A-Kategorie Hollywoods umgeben. Sam Rockwell („Moon“) ist als ewig witzelnder und schäkernder Wasserpark-Boss der große Sympathieträger des Films, während Komödiant Steve Carell („Crazy, Stupid, Love“) vorführt, dass er auch zum arroganten Ekel taugt. Toni Collette („Hitchcock“) und Allison Janney („West Wing“) liefern feine Porträts von äußerlich heiteren, innerlich aber angeschlagenen Frauen nahe dem Nervenzusammenbruch.
KURZKRITIK: Die Comedians und Autoren Nat Faxon und Jim Rash, die für das Drehbuch zu „The Descendants“ 2012 den Oscar gewannen, mussten so viele Jahre auf die Realisierung ihrer Geschichte „Ganz weit hinten“ warten, dass sie die Inszenierung nun selbst übernahmen. Das hat prächtig funktioniert: Sie finden stets den richtigen Ton zwischen Spaß und Ernst, zwischen farcenhafter Übertreibung und rauem Realismus. „Ganz weit hinten“ ist eine sehr kluge Komödie geworden, die an keiner Pointe vorbeigeht, zugleich aber auch mit präzisem Blick viele kleine Tragödien enthüllt, die sich hinter dem Lächeln der Menschen verstecken. Das Hauptthema jugendlicher Nöte, Sehnsüchte und Erfolge wird mit großem Feingefühl auf die Leinwand gebracht, und auch die erwachsenen Figuren bekommen ausgiebig Raum, um ihre Eigenheiten zu entfalten. Sehenswert!
IDEAL FÜR: Freunde von Komödien mit Tiefgang, die ihre eigenen Erfahrungen und Befindlichkeiten gern mal mit jenen von Filmfiguren vergleichen.
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