Gänsehaut

Wenn die Untoten zum Leben erwachen


FilmClicks:
„Gänsehaut“: Jack Black (re.) singt zwar gern, aber hier brüllt er mit seinen Begleitern vor Schreck © Sony
DIE STORY: Die Gruselkomödie „Gänsehaut“ begleitet den Teenager Zach (Dylan Minnette), der zu seinem Leidwesen mit seiner Mutter (Amy Ryan) von New York in die US-Provinz übersiedeln muss.  Dort angekommen, sieht er im Nachbarhaus ein hübsches Mädchen namens Hannah (Odeya Rush), das sich aber irgendwie merkwürdig verhält. Und das einen Vater namens R. L. Stine (Jack Black) hat, der sich noch merkwürdiger verhält.
Als Zach mit seinem neuen Schulfreund Champ (Ryan Lee) heimlich ins Haus der Stines einsteigt, um nachzuschauen, was dort abgeht, bricht bald der pure Horror aus. Die Jungs finden in dem Haus jede Menge Bücher. Als sie eines davon öffnen, materialisiert sich ein übellauniger Kobold, der Schlimmes im Schilde führt.
Was ist los? Mr. Stine ist Autor zahlloser Gruselromane, deren Dämonen er zwischen den Buchdeckeln einsperrt. Doch werden sie freigelassen, dann sind sie nicht mehr zu bändigen.
Genau das geschieht jetzt. Eine ganze Gespenster-Armee strömt durch das Städtchen Greendale: Untote und gewaltbereite Zwerge, ein Yeti und ein Werwolf und ein haushohes Rieseninsekt. Die einzige Möglichkeit, den Spuk zu beenden, liegt darin, die Schreckensgestalten zu fangen und wieder in ihre Bücher einzulagern. Doch das ist leichter gesagt als getan.

Halt! Ein Werwolf versperrt R. L. Stine (Jack Black) und seinen Helfern den Weg © Sony

DIE STARS: „Gänsehaut“? R. L. Stine? Bei vielen Leseratten klingelt es da: Die „Gänsehaut“-Gruselbuchreihe für Kinder gibt es wirklich, und der New Yorker R. L. Stine  ist ihr Autor. Der Schnellschreiber hat seit 1992 sagenhafte 182 Bände veröffentlicht, die der „Gänsehaut“-Serie zuzurechnen sind. Laut Wikipedia wurden weltweit 350 Millionen Exemplare verkauft.
Die Verfilmung bringt nun eine Begegnung mit beliebten Bösewichtern der Serie, und R.L. Stine tritt, verkörpert von Jack Black, auch selbst in Erscheinung. Der Star-Comedian und Musikant Black („School of Rock“) arbeitet hier wieder mit Regisseur Rob Letterman zusammen, von dem er sich schon als Titelheld in „Gullivers Reisen“ in Fesseln legen ließ.

R. L. Stine (Jack Black) versucht, mit seinen Untoten zu verhandeln © Sony

DIE KRITIK: Dass Romanfiguren zum Leben erwachen, ist ein beliebter Kunstgriff von Literaten, der immer wieder mal für groteske Geschichten (und entsprechende Verfilmungen) sorgt. „Gänsehaut“ treibt dieses Spiel nun auf die Spitze.
Denn weil R. L. Stine wie am Fließband neue „Gänsehaut“-Bücher schreibt und dauernd neue Schreckensgestalten erfindet, gebietet er auch in der Verfilmung über ein gigantisches Bestiarium übler Gesellen. Wenn die nun auf der Leinwand der Reihe nach den Weg in die Freiheit finden, ist dort die Hölle los.
Im Film wird der Autor Stine zunächst mal als einsiedlerischer Griesgram porträtiert. Der Temperamentsbolzen Jack Black musste viel von seiner Komödiantik verstecken, um diesen stillen Mann mit strengem Scheitel und Brille möglichst weltfremd erscheinen zu lassen.
Wenn der Film-Stine sieht, was der junge Zach mit der Freilassung seiner Roman-Monster angerichtet hat, ist es mit der Zurückhaltung freilich bald vorbei. Stine/Black wird zum Ghostbuster wider Willen, der sich mit seinen eigenen Phantasie-Kreaturen heftige Scharmützel liefern muss. Denn die zum Aktionismus erwachten Monster – voran der Werwolf und die Bauchredner-Puppe Slappy – zeigen nicht die geringste Lust, sich wieder zwischen die Buchdeckel klappen zu lassen. Auch die Untoten sehen hier ziemlich lebendig aus.
Die Gespensterjagd wurde von Regisseur Rob Letterman nicht sonderlich originell gefilmt: „Gänsehaut“ will keinesfalls die Kids aus der Altersgruppe von plus/minus zehn Jahren überfordern, die auch den Großteil der Leser stellen. Bei allem Schauder, den die Gruselwesen erzeugen sollen, steht hier letztlich doch der Spaß im Vordergrund. Und damit auch das Teenager-Publikum glücklich ist, wurde noch eine zarte Romanze zwischen Zach und der Stine-Tochter Hannah in die Story gepackt.
 
IDEAL FÜR: Fans der „Gänsehaut“-Geschichten aus den Romanen.






Trailer
LÄNGE: 103 min
PRODUKTION: USA 2015
KINOSTART Ö: 04.02.2016
REGIE:  Rob Letterman
GENRE: Horror|Komödie


BESETZUNG
Jack Black: R. L. Stine
Dylan Minnette: Zach
Odeya Rush: Hannah
Amy Ryan: Gale
Ryan Lee: Champ