Feuerwerk am hellichten Tage

Mord, Mystery und Melancholie in China


FilmClicks:
„Feuerwerk am hellichten Tage“: Bei einer missglückten Polizeiaktion bleiben vier Tote zurück © Filmladen
DIE STORY: „Feuerwerk am hellichten Tage“ ist ein chinesischer Thriller, der im Februar 2014 unter dem Titel „Black Coal, Thin Ice“ den Goldenen Bären der Berlinale gewann.
Im Mittelpunkt des Plots steht ein Ermittler namens Zhang Zili. Im ersten Teil des Films ist er Polizist. Sein Auftrag: Er soll einen Mörder finden, der Leichenteile seines Opfers auf Kohlenhalden in verschiedenen Fabriken verteilt hat.  Ein Verhaftungsversuch gerät zum Fiasko. Zwei Gangster und zwei Polizisten werden erschossen.
Im kühnsten Bild des Films folgt dann ein Zeitsprung. Ein Auto fährt im Sommer in einen Tunnel hinein und kommt im Winter wieder heraus. Fünf Jahre sind vergangen. Zhang Zili musste wegen des Blutbads bei der Verhaftung den Dienst quittieren und hat sich nun als Wachmann verdingt. Als es zu einer neuen Mordserie kommt, beginnt er auf eigene Faust zu ermitteln. Denn der alte wie die neuen Fälle scheinen mit einer geheimnisvollen Frau zu tun zu haben, die in  einer Wäscherei arbeitet. Zhang Zili, der sich als Kunde ausgibt, nimmt Kontakt mit der Dame auf…
 
DIE STARS: Der Film bietet keine Schauspieler auf, die man bei uns kennt. Doch das Ensemble hat hohe Qualität. Liao Fan, der den Ermittler Zhang Zili spielt, gewann bei der Berlinale den Silbernen Bären für den besten Darsteller.
 
DIE KRITIK: „Feuerwerk am hellichten Tage“ ist ein düsterer Thriller, der mit den Mitteln des Film Noir jongliert. Der Polizist und spätere Wachmann Zhang Zili trägt eine melancholisch-resignierte Aura zur Schau; die mysteriöse Wäscherin Wu Zhizhen (Gwei Lun Mei) wirkt wie eine begehrenswerte, aber verschlossene Femme Fatale aus dem Laden nebenan. Mal setzt der Film auf blutige Brutalität, dann wieder kriecht den Figuren (und den Zuschauern) tiefe Spannung in die Glieder.
Regisseur Yi'nan Diao, der auch das Drehbuch schrieb, treibt die Geschichte entschlossen und stilsicher voran. Er kümmert sich nicht nur um die Krimi-Handlung, sondern übt auch subtile Kritik an den Zuständen in der Wirtschafts-Supermacht China, die  neben Gewinnern viele Verlierer kennt.
Unterm Strich ist der Film ein grundsolider, sensibler Thriller. Der große Hype um „Feuerwerk am hellichten Tag“ erschließt sich mir allerdings nicht. Dass die Berlinale-Jury diesem Film Noir den Goldenen Bären verlieh und dem epochalen Drama „Boyhood“ von Richard Linklater nur einen Trostpreis gab, ist für mich eines der großen Film-Rätsel des Jahres.
 
IDEAL FÜR: Filmfans, die den Gewinner des Goldenen Bären nicht verpassen wollen. 






Trailer
LÄNGE: 106 min
PRODUKTION: China 2014
KINOSTART Ö: 01.08.2014
REGIE:  Yi'nan Diao
GENRE: Thriller
ALTERSFREIGABE: ab 16


BESETZUNG
Fan Liao: Zhang Zili
Lun Mei Gwei: Wu Zhizhen
Xuebing Wang: Liang Zhijun