Fast & Furious 7

Rasante Fahrt mit angezogener Handbremse


FilmClicks:
Letzter gemeinsamer Auftritt: Paul Walker (li.) und Vin Diesel in „Fast & Furious 7“ © Universal
DIE STORY: von „Fast & Furious 7“ ist im Grunde eine einzige Verneigung vor dem verstorbenen Paul Walker, der im November 2013, mitten während der Dreharbeiten, bei einem Autounfall als Beifahrer ums Leben kam.
Der Film ist eine Familien-Rache-Geschichte mit einer Unzahl von tiefergelegten Wagen und getunten Autos. Derek Shaw (Jason Statham), der Bruder des Schurken Owen Shaw, der in „Fast & Furious 6“ fast draufging,  sinnt auf Rache und will Dom Torretto (Vin Diesel) und sein Team um Brian O’Conner (Paul Walker), Letty (Michelle Rodriguez), Tej (Ludacris) und Roman (Tyrese Gibson) auslöschen.
Dann gibt es noch den ominösen Mr. Nobody (Kurt Russell), der auf der Jagd nach Cyberterroristen und dem göttlichen Auge, einer alles überwachenden Computersoftware, ist. Klingt hohl - ist hohl. „Fast & Furious“-Style eben.

Im Film kann man sowas überleben: Paul Walker hängt an einem Bus © Universal

DIE STARS: Alle Augen sind natürlich auf Paul Walker gerichtet und den Umgang von Regisseur James Wan mit dessen Ableben. Die Hälfte der Dreharbeiten war bei Walkers Tod abgeschlossen. Für alle nicht gedrehten Szenen mit ihm traten seine Brüder oder Stuntdoubles auf. Auch durch den Einsatz von CGI ist Paul Walker wieder lebendig geworden – er springt in einer spektakulären Sequenz von einem in die Tiefe stürzenden Bus.
Mit dem Wissen um Walkers Tod bekommt der Film eine ganz eigene Stimmung.  Selbst Vin Diesel spielt so, als könnte er jeden Augenblick losweinen. Den besten Auftritt allerdings liefert Dwayne „The Rock“ Johnson als Hobbs, als er durch das bloße Anspannen von Brustmuskeln einen Gips-Panzer zum Brechen bringt. Szenenapplaus!

Vin Diesel und Jason Statham besichtigen das Resultat eines Crashtests © Universal

DIE KRITIK: Die Story des Action-Reißers ist dünn und dient nur als Vorwand und Legitimation dafür, in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Autos zu fahren und zu verschrotten Die Dialoge sind noch kürzer und plumper als in den Teilen davor. Aber Moment, es wird sich ja keiner einen „Fast & Furious“-Film ansehen, weil er tiefgründige Dialoge und eine ausgeklügelte Story erwartet.
Was auch im siebten Teil der erfolgreichen Serie ausgeklügelt ist, sind die Stunts und Actionszenen, die sich mehr oder weniger nahtlos aneinanderfügen. Jason Statham zerlegt ein Krankenhaus, dann das Büro von Hobbs alias Dwayne „The Rock“ Johnson, dann den Muskelmann Hobbs selbst (mehrfache Knochenbrüche) und schließlich das Haus von Dom Toretto/Vin Diesel.
Das Diesel-Team wiederum zerlegt einen Gefangenentransport (mit spektakulärer Flugkunst!), einen 3,4-Millionen-Dollar-Ferrari und gleich drei Hochhäuser in Abu Dhabi. Im Showdown zerlegen schließlich alle zusammen Los Angeles.
„Fast & Furious 7“ ist unglaublich laut, unglaublich schnell und doch irgendwie mit angezogener Handbremse. Fast so, als ob der Geist von Paul Walker gesagt hätte: „Jungs, schaltet mal nen Gang runter, es gibt mehr im Leben als Autostunts.“  Denn gen Ende hin wird der Film für einen Actionstreifen ungewöhnlich sentimental. Die letzten Bilder sind ein sehenswerter Tribut an den verstorbenen Schauspiel- und Fahrkünstler Paul Walker.
 
IDEAL FÜR: Fans der „Fast & Furious“-Reihe und für alle Fans von gut gemachter Sinnlos-Action.






Trailer
LÄNGE: 137 min
PRODUKTION: USA 2015
KINOSTART Ö: 01.04.2015
REGIE:  James Wan
GENRE: Action
ALTERSFREIGABE: ab 14


BESETZUNG
Vin Diesel: Dominic Toretto
Paul Walker: Brian O'Conner
Jason Statham: Deckard Shaw
Michelle Rodriguez: Letty
Dwayne "The Rock" Johnson: Hobbs
Kurt Russell: Mr. Nobody
Nathalie Emmanuel: Ramsey