Duff

Einer grauen Maus wird es zu bunt


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Ziemlich beste Freundinnen: Casey (Bianca Santos), Bianca (Mae Whitman) und Jess (Skyler Samuels) © Polyfilm
DIE STORY: „Hast du keine, bist du eine“, lautet der deutsche Untertitel der High-School-Komödie „Duff“.  Und was ist eine Duff? Die Abkürzung für „Designated ugly fat friend“ - für „Ausgesuchte hässliche fette Freundin“ also.
Die Welt der Schülerin Bianca (Mae Whitman) gerät aus den Fugen, als sie bei einer Party erfährt, dass sie eine Duff sein soll. Biancas hübsche Freundinnen Jess und Casey  seien nur deshalb so nett zu Bianca, weil sie als graue Maus die Schönheit der beiden anderen umso heller erstrahlen lasse.
Jess und Casey haben von dieser Einstufung keine Ahnung – und sind entsprechend verblüfft, als ihnen Bianca als erste Sofortmaßnahme die Freundschaft aufkündigt.  Doch Bianca wird es zu bunt: Sie hat es sich in den Kopf gesetzt, ihr Latzhosen-Image loszuwerden und selbst zum begehrenswerten Girl zu werden. Der Weg dorthin ist freilich lang und voller Stolperfallen.

„Du bist eine Duff!“ Wes (Robbie Arnell) schockiert Bianca © Polyfilm

DIE STARS: Hauptdarstellerin Mae Whitman (Bianca) hatte ihren ersten großen Filmauftritt mit acht Jahren: In Roland Emmerichs Blockbuster „Independence Day“  spielte sie die Tochter des US-Präsidenten (Bill Pullman). Rund um sie herum agieren begabte und gutaussehende Nachwuchskräfte des US-Films. Die wichtigsten Erwachsenen-Rollen sind mit der sechsfachen Emmy-Gewinnerin Allison Janney („West Wing“) als Biancas Mutter sowie mit dem Schauspieler und promovierten Arzt Dr. Ken Jeong („Hangover“-Trilogie) als Lehrer prominent besetzt.
Regisseur  Ari Sandel inszenierte mit „Duff“ seinen ersten Spielfilm, besitzt aber bereits einen Oscar: Für „West Bank Story“ gewann er 2006 den Academy Award für den besten Kurz-Spielfilm.

Handys können böse Botschaften bergen: Madison (Bella Thorne) verhöhnt Bianca © Polyfilm

DIE KRITIK: Die Komödie „Duff“ rankt sich um ein uraltes Thema des Teenager-Lebens: Um das Dasein der Mauerblümchen, die ihre attraktiveren, mutigeren und beim Flirten erfolgreicheren  AltersgenossInnen beneiden.
Das Besondere im Fall der jungen Bianca (Mae Whitman spielt sie mit trotzigem Temperament) ist die Tatsache, dass sie sich überhaupt nicht als „Designated Ugly Fat Friend“ fühlt. Bis sie ausgerechnet von ihrem Kindheitsfreund Wes (Robbie Arnell) über ihren Kellerplatz auf der schulischen Hühnerleiter aufgeklärt wird.
Sie – eine Duff? Bianca schüttelt es in ihrem Holzfällerhemd. Doch Wes legt nach: „Du versteckst  deine Möpse, deine Körperhaltung ist für den Arsch und du ziehst dich an wie Bob, der Baumeister!“
Natürlich tut Bianca in der Folge alles, um von der grauen zur knallbunten Maus zu mutieren. Und natürlich könnte jetzt das passieren, was bei High-School-Komödien meistens passiert: Der Film wählt den Weg zum altbackenen Schwank voller anzüglicher Witze und verschwitzter Sexualität.
Doch, oh Wunder: „Duff“ ist vollkommen anders. Der Film, basierend auf dem Jugendroman der beim Schreiben erst 17-jährigen Kody Keplinger, ist eine blitzgescheite und eminent witzige Momentaufnahme aus dem Teenager-Leben.
Verklemmter Klamauk? Fehlanzeige! Stattdessen lenkt Regisseur Ari Sandel den Blick auf die Freuden und Tücken, mit denen die Teenies heute so klarkommen (müssen). Der Film ätzt zum Beispiel über den selbstgebauten Überwachungsstaat, in dem sich die Kids mit all ihren sozialen Medien häuslich einrichten.
„Duff“ sprüht sanften Spott über die weit verbreitete Sehnsucht nach Ruhm („mein Leben ist eine Audition fürs Reality-Fernsehen“, sagt die ruchlose Madison, der Schul-Vamp).  Doch zugleich bleibt auch noch Platz für eine hürdenreiche und pointenblitzende  Story über Freundschaft und Liebe, bei der man darauf bauen darf, dass zu guter Letzt  doch noch die richtigen Leute zueinander finden.
So ist „Duff“ eine Teenager-Komödie  geworden, die von der  ersten bis zur letzten Sekunde so richtig Spaß macht. Ein Film, der nicht nur prächtig unterhält, sondern auch noch zum Nachdenken anregt – ohne dass jemals der erhobene Zeigefinger im Spiel wäre.
 
IDEAL FÜR: Teenager  und Ex-Teenager, die gern lachen.






Trailer
LÄNGE: 98 min
PRODUKTION: USA 2015
KINOSTART Ö: 09.07.2015
REGIE:  Ari Sandel
ALTERSFREIGABE: ab 12


BESETZUNG
Mae Whitman: Bianca Piper
Robbie Arnell: Wes Rush
Skyler Samuels: Jess Harris
Bianca Santos: Casey Cordero
Bella Thorne: Madison Morgan
Allison Janney: Dottie
Ken Jeong: Mr. Arthur