DIE STORY: Im sehr effektvollen Gruselfilm „Don’t Breathe“ geht es um vier Jugendliche, die sich darauf spezialisiert haben, in die Villen reicher Menschen einzubrechen.
Eines Tages wollen sie einen alten blinden Mann berauben, von dem sie gehört haben, dass er mehrere Hunderttausend Dollar in seinem Haus hat. Vermeintlich ein leichtes Spiel. Aber der Mann dreht den Spieß um. Er jagt die Jugendlichen, für die es bald nicht mehr um das große Geld geht, sondern ums nackte Überleben.
DIE STARS: Große Stars braucht dieser für nur zehn Millionen Dollar hergestellte Film nicht. Einzig den Namen des Masterminds hinter dem Projekt sollte man schon einmal gehört haben: Sam Raimi („Evil Dead“) ist der Produzent.
Regisseur Fede Alvarez, er stammt aus Uruguay, hatte schon die Neuauflage von „Evil Dead“ recht anständig inszeniert. Ansonsten ist er noch weitgehend ein unbeschriebenes Blatt. Das gilt auch für den Cast um Stephen Lang (er spielt den blinden Mann), Dylan Minnette und Jane Levy.
DIE KRITIK: „Don’t Breathe“ ist ein Horror-Hit, der nicht auf Technik und teure Spezialeffekte setzt, wenn es um die Schreckenserzeugung geht. Hier wird alles weggelassen, was vom eigentlichen Ziel ablenken könnte: Der Zuschauer soll an seine Urängste erinnert werden, sich in den Kinositz krallen und – wie es schon der Titel andeutet – vor Schreck die Luft anhalten.
Das Szenario des Films ist denkbar einfach. Junge Leute wollen blinden alten Mann berauben. Der Deal klingt ihnen zu verlockend, um nicht mal eben umgesetzt zu werden. Moralische Bedenken, Blinde nicht zu bestehlen, werden beiseitegeschoben. Und dann geht es auf ins Anwesen des Blinden, das sich freilich bald als reines Horrorhaus entpuppt.
Viele Filme, die ähnliche Plots wie „Don’t Breathe“ haben, arbeiten mit Überraschungen. Zum Beispiel mit tödlichen Fallen, in die Menschen hineintappen. Nichts davon gibt es hier.
Es geht um die Jugendlichen, die erst wie die klaren Sieger aussehen. Aber der alte Mann macht ihnen schnell klar, dass er in seinem Haus nur schwer zu schlagen ist. Er sorgt dafür, dass sämtliche Lichtquellen verlöschen. Im Dunkel beginnt nun der Kampf mit umgekehrten Vorzeichen. Die Jugendlichen – und mit ihnen auch die Zuschauer – haben keine Ahnung, wo sich der Mann befindet. Oder an welcher Stelle des Hauses, das nur er extrem gut kennt, er wieder auftauchen könnte. Es gibt keine Monster, kein übermäßiges Geschlachte. Hier herrscht die nackte Angst vor dem nächsten Geräusch.
IDEAL FÜR: Freunde des Gruselkinos, die sich im Dunkel mal wieder schön erschrecken lassen wollen.