Disconnect

DIE STORY: von „Disconnect“ ist ein Potpourri rund ums Internet und seine Nutzer. Der Teenager Jason (Colin Ford) benutzt Facebook, um einen seiner Mitschüler aufs Übelste zu mobben - was sein Vater, ein Ex-Cop, zunächst nicht weiß. Der Anwalt Rich Boyd (Jason Bateman) wiederum kommt ohne Handy gar nicht mehr aus und hat darob kaum mehr Zeit für seine Frau Lydia (Hope Davis) und die beiden Kinder.
Das Ehepaar Derek (Alexander Skarsgard) und Cindy (Paula Patton) hat sich schon lange nichts mehr zu sagen - doch anstatt über die Probleme zu kommunizieren, wird lieber exzessiv im Internet gesurft. Und eine junge Journalistin (Andrea Riseborough) spürt über das Netz einen Porno-Ring auf, bei dem sich Minderjährige vor Kameras prostituieren.
 
DIE STARS: „Disconnect“ ist mit Jason Bateman („Wie ausgewechselt“), Alexander Skarsgard („Melancholia“), Paula Patton („Mission: Impossible“) und Andrea Riseborough („Oblivion“) einigermaßen prominent besetzt. Im Fokus stehen aber das World Wide Web und seine Schattenseiten.
 
DIE KRITIK: Regisseur Henry Alex Rubin hat versucht, sich des komplexen Themas Internet in Form eines Episodenfilms anzunehmen, wie man ihn von der Struktur her bereits kennt: Der Aufbau erinnert ein wenig an „Short Cuts“ oder „Crash“, bei denen verschiedene Geschichten einander kreuzen, manche davon auch zusammenführen.
Für „Disconnect“ hat Rubin das Phänomen untersucht, warum unsere Gesellschaft heute ständig online sein will - und auch, was passiert, wenn diese Dauerverfügbarkeit des Internet unterbrochen wird. Das reale Leben der Protagonisten verschwimmt zusehends mit ihrem virtuellen, was zu Problemen führt; die „Überkommunikation“ durch Facebook und Co. kontrastiert der Regisseur mit Szenen, in denen Internetkriminalität und Misskommunikation im Vordergrund stehen.
„Disconnect“ ist ein interessanter Versuch, sich den umfangreichen Auswirkungen des Internet auf unseren Alltag zu widmen, kann die ganze Tragweite der Online-Welt in seinen exemplarischen Szenen allerdings nur streifen.
 
IDEAL FÜR: Internet-Freaks und Dauer-Onliner, die sich entscheiden, einmal für einen Kinoabend das Handy auszuschalten und dieser Geschichte zu lauschen.