Die Schöne und das Biest

Evergreens, Abenteuer und Romantik


FilmClicks:
„Die Schöne und das Biest“: Belle (Emma Watson) und ihr Vater Maurice (Kevin Kline) © Disney
DIE STORY: „Die Schöne und das Biest“ ist die luxuriöse Musical-Neuverfilmung eines französischen Märchens, das dem Disney-Studio schon zwei Mal Glück gebracht hat: Als Zeichentrickfilm (1991) und als weltweit erfolgreiche Bühnen-Show (ab 1994).
Der Plot: Auf einem Schloss lebt ein hochmütiger Prinz, der von einer Bettlerin in ein gehörntes Monster, das Biest, verwandelt wird.
In einem Dorf wächst derweil die bildhübsche Halbwaise Belle (Emma Watson) mit ihrem Vater Maurice (Kevin Kline) heran. Die Jungs aus der Umgebung, voran der selbstverliebte Gaston (Luke Evans), sind längst hinter ihr her. Doch Belle vergräbt sich lieber hinter ihren Büchern.
Eines Nachts gerät Maurice mit seiner Kutsche in einen Sturm, bei dem er von Wölfen gejagt wird. Mit letzter Kraft kann er sich in das verwunschene Schloss retten. Doch das zürnende Biest steckt ihn in ein Verlies.
Belle macht sich auf die Suche nach dem Vater und entdeckt ebenfalls das verborgene Schloss. Durch eine List schafft sie es, sich als Gefangene gegen ihren Vater austauschen zu lassen. Langsam lernt sie das Biest näher kennen, und sie bemerkt, dass hinter seiner furchterregenden Fassade ein empfindsamer Mann verborgen ist.
Bahnt sich zwischen Belle und dem Biest eine Verbindung an? Nur wenn das Biest wahre Liebe erfährt, kann der Fluch aufgehoben werden…

Dan Stevens und Emma Watson: Das Biest bittet zum Tanz © Disney

DIE STARS: Ein „Harry Potter“-Star (Emma Watson) als Belle, dazu ein „Downton Abbey“-Star (Ben Stevens) in der Rolle des Biests: Das Disney-Studio sorgte für eine opulente Besetzung in seinem Märchen-Musical.
Regisseur Bill Condon, seit dem Hit „Chicago“ ein ausgewiesener Musical-Spezialist, kann sich auch in den Nebenrollen von „Die Schöne und das Biest“ auf Hollywood-Spitzenkräfte stützen. Luke Evans („Der Hobbit“) mimt den schönen Gaston, Oscar-Preisträger Kevin Kline („Ein Fisch namens Wanda“) den Vater von Belle.
Besonders nobel ist die Verpflichtung der Top-Stars Ewan McGregor, Emma Thompson und Stanley Tucci: Die sind zwar den ganzen Film über im Einsatz, meist aber nur zu hören, und das auch nur in der Originalfassung. Denn sie spielen verwunschene Haushalts-Gerätschaften, die wiederum aus dem Trick-Computer kommen.

Streit unter Männern: Der schöne Gaston (Luke Evans, l.) und sein Adlatus LeFou (Josh Gad) © Disney

DIE KRITIK: 160 Millionen Dollar Produktionsbudget, dazu kolportierte 150 Millionen für die Vermarktung: Disney scheint felsenfest überzeugt zu sein, dass große Kino-Musicals wieder in Mode kommen. Der Titel des teuersten Musicalfilms, der je gedreht wurde, ist der Neuversion von „Die Schöne und das Biest“ schon mal sicher.
Wenn nichts dazwischen kommt, könnte das Märchen aber auch eines der erfolgreichsten Hollywood-Musicals aller Zeiten werden. Das liegt aber nicht nur an der immer wieder gern erzählten, weil gern gehörten Fabel vom verwunschenen Prinzen. Das liegt auch ganz intensiv an den fantastischen Schauwerten dieser Produktion.
Natürlich muss man Musicals mögen, wenn man „Die Schöne und das Biest“ genießen will. Wer es nicht ausstehen kann, wenn Schauspieler unverhofft zu singen und tanzen beginnen, ist fehl am Platze. Doch wer die Kombination aus musikalischen Ohrwürmern, Herz-Schmerz-Romantik, Abenteuer und einer Prise Kitsch goutiert, der wird hier reich belohnt.
„Die Schöne und das Biest“ ist zunächst einmal ein Fest für die Augen. Man blickt auf  saftige Farben und opulente Sets, die bis ins Detail auf das Gediegenste ausgestattet sind. Nun kommt die Musik hinzu. Die Evergreens des achtfachen Oscar-Gewinners Alan Menken, die schon das Bühnenmusical zum Welterfolg machten (allein in Wien zog „Die Schöne und das Biest“ ab 1995 rund 600.000 Besucher an!), sind natürlich alle auch im Film zu hören, und neue Songs kamen noch hinzu.
Von dieser soliden Basis aus ist es für die Darsteller leicht, zu munteren Höhenflügen abzuheben. Regisseur Bill Condon sorgt für ein ständiges Auf und Ab der Stimmungen: Mal ist der Film glamourös, mal ländlich, mal komödiantisch und dann wieder, zum Beispiel, wenn die Wölfe attackieren, richtig spannend abenteuerlich.
Die wichtigsten Emotionen, die der Film transportiert, sind aber natürlich jene von Sehnsucht, Hoffnung und Liebe. Emma Watson spielt in ihrer ersten großen Blockbuster-Hauptrolle seit der „Potter“-Serie mit viel Gefühl die selbstbewusste junge Frau, die dem schönen Schein misstraut, sich jedoch von den inneren Werten eines verzauberten Menschen verzaubern lässt.
Dan Stevens ist ein prächtiges Biest, das den Sprung vom polternden Wüterich zum sensiblen (und dadurch liebenswerten!) Charakter schafft. Luke Evans als Gaston mimt einen Narziss par excellence, der auch vor der Verkündung alternativer Fakten (sprich Lügen) nicht zurückschreckt, um seine Ziele zu verwirklichen.
Emma Watson kann übrigens (wie auch alle anderen im Cast) sehr hübsch singen.  Das bedeutet für die Besucher der deutschen Fassung des Films einen kleinen Wermutstropfen, denn dort sind nicht nur die Dialoge, sondern auch die Lieder synchronisiert.
Wer also Emma Watson und die anderen Stars singen hören will, muss die Originalfassung besuchen: Die ist in elegantem Englisch gehalten und daher sehr leicht zu verstehen. Da bekommt man dann außer einem herzerwärmenden Märchen auch noch eine kleine Englisch-Lektion gratis hinzu. Was will man mehr?
 
IDEAL FÜR: alle Musical-Fans, die es im Kino lieben, wenn’s um Herz & Schmerz geht und auch eine Prise Kitsch nicht fehlen darf.






Trailer
LÄNGE: 130 min
PRODUKTION: USA 2017
KINOSTART Ö: 16.03.2017
REGIE:  Bill Condon
GENRE: Fantasy|Musikfilm|Romanze
ALTERSFREIGABE: ab 8


BESETZUNG
Emma Watson: Belle
Dan Stevens: Biest
Kevin Kline: Maurice
Luke Evans: Gaston
Josh Gad: LeFou
Ewan McGregor: Lumière
Emma Thompson: Madame Pottine
Stanley Tucci: Cadenza
Ian McKellen: Von Unruh
Audra McDonald: Madame de Garderobe
Gugu Mbatha-Raw: Babette