DIE STORY: Die Schlümpfe kehren mit ihrem neuen Abenteuer „Die Schlümpfe – Das verlorene Dorf“ zurück in die pure Trickfilm-Welt.
Der Plot: Die Aufregung ist groß im geheimen Dorf der blauen Wichtel. Schlumpfine und drei ihrer Kumpel sind verschwunden. Sie hatten zuvor bei einem unfreiwilligen Aufenthalt im Haus des Bösewichts Gargamel erfahren, dass es noch mehr Schlümpfe gibt. Und zwar mitten im verbotenen Wald, den kein Schlumpf betreten darf.
Schlumpfine und Co. sind trotzdem in den Wald marschiert. Sie suchen dort das titelgebende „Verlorene Dorf“ und lösen das feinste Chaos aus. Mit Gargamel auf ihren Fersen. Auch Papa Schlumpf ist im Anmarsch, um zu verhindern, dass das Ende der Schlümpfe Realität wird.
DIE STARS: Für die deutsche Synchron-Fassung von „Die Schlümpfe – Das verlorene Dorf“ hat man sich nicht lumpen lassen. Ein feines Ensemble ist da zusammengekommen. Nora Tschirner als Schlumpfine drückt dem Wesen, das einst vom finsteren Zauberer Gargamel erschaffen wurde, einen ganz eigenen frischen und unwiderstehlichen Stempel auf.
Iris Berben ist Schlumpfhilde, die Mutter beim Volk im verbotenen Wald - hinreißend energisch und weise. Heiner Lauterbach als Papa Schlumpf ist streng und liebevoll. Axel Stein, Rick Kavanian, Lena Gercke und Jasmin Gerat haben kleinere schöne Auftritte als Wichtel.
Aber Christoph Maria Herbst als Gargamel stiehlt allen die Show. Wie man das nicht anders von ihm erwarten darf: hemmungslos over the top. Immer auf die Zwölf - herrlich schurkisch und zugleich sensationell neben der Kappe.
DIE KRITIK: Zum Glück hatte man ein Einsehen beim Sony-Studio. Die letzten beiden Schlumpf-Filme waren alles andere als eine Offenbarung. Der Mix aus Computer- und Realfilm bekam den kleinen blauen Wesen überhaupt nicht. Es war nie wirklich nachzuvollziehen, wieso die Schlümpfe in unsere Welt kamen und was sie dort von den Menschen wollten.
Nun gibt‘s zum Glück die Rolle rückwärts. Alle Zeichen stehen auf Neustart. Mit den altbekannten (und einigen neuen) Figuren. Im von Millionen Fans weltweit geliebten Design und in der alten Umgebung.
„Die Schlümpfe – Das verlorene Dorf” ist einer der wenigen Kinofilme in diesem Jahr, die komplett in 3D entwickelt und dann auch hergestellt wurden. Also nicht wie üblich als 2D-Projekt gefilmt und dann per Computer ins Dreidimensionale umgerechnet.
Hier sieht man, welchen Spaß es machen kann, zu Besuch zu sein im 3D-Zauberwald (wo es neuerdings einen Hightech-Käfer gibt) oder später im verbotenen Wald. Regisseur Kelly Asbury sorgt für Szenen, in denen sich ein Fluss vom Boden löst und durch den Raum schwebt oder in denen sich farbenfrohe Pflanzen als Bedrohung entpuppen können. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Das in 3D zu sehen, ist wirklich ein großes Vergnügen.
Erzählerisch bleiben sich die Schlümpfe treu. Wie schon in der Trick-Serie und den Comics ist die Handlung angenehm schlicht. Es geht wieder einmal um den ewigen Kampf der guten Schlümpfe gegen den bösen Gargamel. Etwas Pep bringt Schlumpfine in die Geschichte. Schließlich hat der Schurke sie mal erschaffen und versucht nun, sie für seine Zwecke zu missbrauchen.
Das ergibt an einigen Stellen einen ziemlich unerwartet dunklen Ton, den Erwachsene bei diesem Film sicher schätzen werden. Kleine Kinder allerdings könnten bei diesen Szenen ihre Probleme haben. Und auch ein sehr schönes Trauer-Ritual am Ende dürfte bei den lieben Kleinen für so manches tränenreiche Gesicht sorgen.
Die blauen Helden sind übrigens sehr liebevoll gestaltet. Stets ist man versucht, ins 3D-Bild zu greifen und ihnen über das flauschige Fell zu streicheln. Und eines noch: Schön ist auch, dass in Sachen Gleichberechtigung endlich mal aufgeräumt wird.
Bis zu den ersten schwulen oder lesbischen Schlümpfen wird es wohl noch etwas dauern. Aber Schlumpfine bleibt nicht länger das einzige weibliche Wesen. Ohne zu viel zu verraten: Sie bekommt massive Unterstützung.
IDEAL FÜR: alle Fans der alten Trickfilme und Comics mit den schlumpfig blauen Wesen, die hier, sanft auf Vordermann gebracht, wunderbar ins 21. Jahrhundert passen.