DIE STORY: Die New Yorker Anwältin Carly (Cameron Diaz) schwebt in „Die Schadenfreundinnen“ im siebten Himmel, als sie sich in den smarten Mark (Nikolaj Coster-Waldau) verliebt. Doch das Glück ist nicht von langer Dauer. Carly kommt drauf, dass ihr Lover noch eine andere Gefährtin hat - und zwar eine Ehefrau namens Kate (Leslie Mann). Aus den betrogenen Frauen werden Freundinnen, die irgendwann noch eine Dritte in ihrem Bunde begrüßen: Die dralle Amber (Kate Upton), die ebenfalls glaubte, sie sei die einzige Geliebte des Frauenhelden.
Gemeinsam werden die Damen zu den „Schadenfreundinnen“, die mit List und Tücke Maßnahmen ergreifen, um ihren einstigen Herzbuben für seine Untreue büßen zu lassen. Als sie erkennen, dass Mark nicht nur in Liebesdingen, sondern auch geschäftlich ein Betrüger ist, fällt die Rache umso schärfer aus.
DIE STARS: Hollywood-Megastar Cameron Diaz verwöhnt ihre Fans einmal mehr mit ihrer prickelnden Mischung aus Humor, Schönheit und Sex Appeal. Auch Leslie Mann, die öfter in den widerborstigen Komödien ihres Gemahls Judd Apatow glänzt („Immer Ärger mit 40“), ist eine Augenweide mit großem komödiantischem Talent.
Dass der Däne Nikalaj Coster-Waldau („Game of Thrones“) zwei solche Traumfrauen gegeneinander ausspielt, wirkt aus der Perspektive des wirklichen Lebens irgendwie absurd. Allerdings begreift man auch nicht recht, was die Damen an diesem Mark finden, denn außer gutem Aussehen hat er wenig Anziehendes zu bieten, was zum Ausziehen reizen könnte. Letzteres gilt auch für die üppige Kate Upton. Im Bikini macht die 22-Jährige, die als Bikini-Modell begann, eine prächtige Figur. Schauspielerisch ist bei ihr eher weniger los. Als Vater von Cameron Diaz hat übrigens „Miami Vice“-Legende Don Johnson ein paar Kurzauftritte.
DIE KRITIK: Erst stark beginnen, doch dann stark nachlassen: Das könnte das unfreiwillige Leitmotiv von „Die Schadenfreundinnen“ sein. Die Komödie, die sehr sexy und mit prächtigen Pointen voller Ironie loslegt, verliert im Lauf der Zeit massiv an Schwung. Im Finale schafft es das schläfrig gewordene Lustspiel dann nicht mehr, sich zu einem zündenden Showdown aufzuraffen.
Der Anfang aber, wie gesagt, macht viel Spaß. Gleich in der ersten Szene fällt Cameron Diaz als gar nicht coole Juristin Carly über ihren neuen Lover Mark her. Erst glitzern ihre Augen, und dann die Lichter der schönen Stadt New York. Bei einem Ausflug in die Arbeitswelt der erfolgreichen Anwältin Carly fallen kecke Sprüche. „Das Beste an der Schönheit ist, dass man das Arbeiten nicht nötig hat,“ spricht da eine fesche Büro-Assistentin, die ihrem Tagwerk erkennbar wenig Einsatz schenkt.
Auch Cameron Diaz kehrt in der Folge nur noch selten in ihr Wolkenkratzer-Büro zurück. Als betrogene Geliebte ist ihre Carly voll ausgelastet damit, ihre Gefühle neu zu sortieren. Und jene ihrer vermeintlichen Rivalin, der betrogenen Ehefrau Kate, gleich mit. Und damit fangen die Probleme von „Die Schadenfreundinnen“ an.
Leslie Mann, die Darstellerin dieser Kate, hat oft genug bewiesen, dass sie eine Komödiantin der Extraklasse ist. Hier jedoch wird sie von Regisseur Nick Cassavetes weit unter ihrem Wert eingesetzt. Dass diese Kate als naives Dummchen angelegt ist, mag ja noch angehen. Doch dass sie obendrein zu schwerer Hysterie neigt, ist zu viel. Ihre abwechselnd heulenden und exaltierten Ausbrüche sind nicht witzig, sondern schrammen hart an der Grenze zur Peinlichkeit dahin. Nur gelegentlich gibt’s blitzende kleine Dialog-Höhepunkte: »Sie hatten 50 Mal Sex mit meinem Mann? Haben Sie keine Hobbys?«
Das Drehbuch von Melissa Stack etabliert die Grundsituation rasch: Drei Frauen sinnen auf Revanche an dem Mann, vom sie sich betören und betrügen ließen. Doch anstatt dann kräftig Gas zu geben, steigt die Story erst mal auf die Bremse. Die Pointen werden seltener, der Klamauk nimmt zu - etwa dann, wenn Cameron Diaz und Leslie Mann in einer Szene reichlich sinnlos zu catchen beginnen.
Dass als Nebenhandlung eine Romanze zwischen Carly und dem Bruder von Kate angedeutet wird, ist auch kein Knaller. Da wartet man schon sehnlich darauf, was sich die Schadenfreundinnen als Buße für ihren Ex-Lover so ausgedacht haben. So viel sei verraten: Der Schwerenöter Mark nimmt einerseits körperlich Schaden und andererseits auch finanziell. Doch der Showdown flimmert erstaunlich emotionslos über die Leinwand, auch wenn dabei viel Glas zersplittert.
Fazit: „Die Schadenfreundinnen“ bietet routiniertes Hollywood-Konfektionskino, das wegen seiner Storyschwächen gelegentlich durchhängt, wegen seiner Hauptdarstellerinnen aber stets schön zum Anschauen ist.
IDEAL FÜR: Fans von Cameron Diaz.