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Die Nonne
Gefangen hinter Klostermauern
DIE STORY: „Die Nonne“ erzählt vom Schicksal der Suzanne Simonin (Pauline Etienne), die im 18. Jahrhundert von ihren Eltern gegen ihren Willen ins Kloster geschickt wird. Da sie unehelich zur Welt kam, muss sie nach Ansicht ihrer Eltern diesen Weg gehen. Im ersten Kloster findet sie eine verständnisvolle Oberin. Nach deren Ableben ziehen mit der neuen Äbtissin schwere Zeiten auf. Suzanne will in ein anderes Kloster versetzt werden. Aber die Oberin dort (Isabelle Huppert) verfolgt sie mit fanatischer Liebe. Als einziger Ausweg bleibt ihr die Flucht aus dem Kloster.
DIE STARS: Pauline Etienne in der Titelrolle ist noch komplett unbekannt. Aber das dürfte sich in den kommenden Jahren ändern. An ihrer Seite haben Martina Gedeck und Isabelle Huppert kleinere feine Auftritte.
DIE KRITIK: Lustig und erfüllend – wie in so manchem Lied, Roman und auch Film beschrieben – ist das Leben dereinst im Kloster ganz sicher nicht gewesen. Besonders nicht, wenn man freiheitsliebend bis zur Schmerzgrenze ist und Obrigkeiten nur schwer akzeptieren kann. Suzanne (ganz fabelhaft in ihrer ersten großen Rolle: Pauline Etienne) ist genau so eine Person. Ins Kloster wird sie von ihrer Mutter (Martina Gedeck spielt die kleine Rolle souverän wie immer) nur gesteckt, weil die Mutter Angst hat, dass sich ihre Tochter wie sie dereinst zu früh mit Männern einlassen könnte.
Zuerst geht alles gut. Suzanne trifft auf eine Oberin, die ihr Verständnis und Liebe entgegenbringt. Aber ihre Nachfolgerin herrscht mit eiserner Hand. Suzanne wird schikaniert, beinahe kommt ihr der Glaube abhanden. Da darf sie ins nächste Kloster wechseln. Allerdings herrscht dort Isabelle Huppert als Oberin und die mag sich nicht einmal bemühen, ihre lesbische Neigung zu verstecken. Suzanne kommt vom Regen in die Traufe.
„Die Nonne“ ist ruhig bis bedächtig erzählt. Die Schauspieler erhalten Gelegenheit, ihre Rollen auszufüllen, ohne dass eine hektische Regie sie drängen würde. Das kann man behäbig nennen, aber auch sich konsequent dem Diktat der schnellen Zeit verweigernd.
IDEAL FÜR: Alle Filmfans, die gern Kostümdramen sehen und es nicht mögen, beim Zuschauen von zu vielen Überraschungen überrannt zu werden.
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