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Die Möbius-Affäre
Die Liebe und die Lügen lodern hoch
DIE STORY: „Die Möbius-Affäre“ ist eine Mischung aus Spionage-Thriller und Romanze. Ein russischer Agent (Jean Dujardin) wird in Monaco auf einen russischen Oligarchen (Tim Roth) angesetzt und verliebt sich in dessen amerikanische Finanzberaterin (Cécile De France). Die wiederum steht bei der CIA unter Vertrag. Wie man sich denken kann, erwartet die Liebenden keine ungetrübte Zweisamkeit.
DIE STARS: Jean Dujardin kann sprechen! Der Franzose, der 2012 mit dem Stummfilm „The Artist“ den Oscar gewann, legt seinen Agenten Lioubov gleich dreisprachig an. Im Original von „Die Möbius-Affäre“ hört man ihn französisch, englisch und russisch parlieren. Und man sieht, dass sein Charme sogar eine ultracoole Finanz-Jongleurin wie Alice Redmond (die smarte Cécile De France) zum schnurrenden Kätzchen schmelzen lässt. Tim Roth spielt mit trauriger Miene einen steinreichen Krösus. Sein Ivan Rostovsky wurde offenbar mit Geschäften so zweifelhafter Art zum Krösus, dass er nun ohne Leibwächter keinen Schritt mehr vor die Tür wagt.
KURZKRITIK: Regisseur Eric Rochant geht es wie einem Fußballer, der sich voller Begeisterung über sein eigenes Talent irgendwann selbst überdribbelt. Die elegant und sinnlich fotografierte Agenten-Geschichte wird derart überkompliziert und verwirrend erzählt, dass man als Zuschauer gar nicht dazu kommt, mitzuzittern, was als Nächstes passiert. Weil man sich nämlich angesichts der gordisch verknoteten Handlungsstränge immer wieder fragen muss: Was ist denn jetzt schon wieder los?
IDEAL FÜR: Freunde des gepflegten Agentenfilms, die vor allem Wert darauf legen, dass die Schauplätze stimmen (Monaco und Moskau, eine noble Yacht und teure Bars). Inhaltlich ist der schwerblütige Film, wie schon gesagt, ein Krampf. Aber Jean Dujardin und Cécile De France sind als Liebende und Lügner, die einander (anfangs unwissend) selbst hintergehen, sehr sexy.
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