DIE STORY: „Die Frau im Mond – Erinnerung an die Liebe“ ist ein quälend langsam erzähltes Drama, in dessen Mittelpunkt die junge Gabrielle (Marion Cotillard) steht.
Sie träumt im Frankreich der 1940er Jahre von der einen großen Liebe. Rings um sie herum hält man sie für verrückt und will sie an den Saisonarbeiter José (Alex Brendemühl) verheiraten.
Gabrielle fügt sich in ihr Schicksal. Wird aber, als sie immer mehr erkrankt, zu einer Kur in ein Sanatorium in den Schweizer Alpen geschickt. Dort trifft sie den verwundeten Soldaten André Sauvage (Louis Garrel). Mit ihm scheint ein wenig Glück in ihr Leben einzuziehen. Das aber währt nicht lange.
DIE STARS: Die Oscar-Preisträgerin Marion Cotillard hat schon vielfach bewiesen, dass sie mit ihrer Schönheit und ihrem Spiel mühelos ganze Filme tragen kann. In „Die Frau im Mond“, dem neuen Film der renommierten Regisseurin Nicole Garcia („Place Vendôme - Heiße Diamanten“) ist nichts davon zu spüren.
Cotillard mäandert wie ein durchscheinender Geist durch dieses eigenartige Stück Arthauskino und hinterlässt selbst beim ausdauerndsten Zuschauer nur den Wunsch, sie endlich mal wachzurütteln.
Die Herren im Ensemble – Louis Garrel (wie in all seinen Filmen das perfekte Mittel, um im Kino einzuschlafen) und Alex Brendemühl (noch am ehesten der Sympathieträger) – bekamen offenbar von ihrer Regisseurin die Order, sich in jeder Szene in Zeitlupe zu bewegen.
DIE KRITIK: Langweiligster Kinofilm aller Zeiten? Sicher hat jeder einen oder mehrere Favoriten parat. Aber „Die Frau im Mond“ schlägt alle Favoriten mühelos. Keine Ahnung, was sich die französische Filmemacherin Nicole Garcia bei diesem Drama gedacht hat. An den Zuschauer jedenfalls hat sie nicht gedacht. Oder sie wollte ihn bewusst mal quälen.
Es gibt zu diesem sehr langweiligen Film eine aufregende literarische Vorlage. Die italienische Autorin Milena Agus erzählt in ihrem Roman „Die Frau im Mond“ von einer Frau, die um die Liebe kämpft. Die beinahe wahnsinnig wird, als die Liebe sich nicht sofort einstellt. Die jedem Mann – ob verheiratet oder nicht, ist ihr egal – hinterhersteigt.
Und das in den 40er Jahren in Frankreich. Als Familien noch die Ehemänner aussuchten und die Frauen weit weg waren von der Emanzipation. In dieser Zeit litt die Romanfigur und verletzte sich selbst. Sie stürzte sich mit Leidenschaft in eine Affäre, die keine Zukunft haben konnte. Ein saftiges Stück Literatur.
Aus dieser Vorlage hat Nicole Garcia nun das gemacht, was französischer Film im schlimmsten Fall sein kann – verquatscht bis zum Ende, wenngleich – als Alibi? – visuell schön gefilmt. Letzten Endes interessiert niemanden, was diese Gabrielle auf der Leinwand umtreibt und was aus ihr wird. Denn Nicole Garcia langweilt nicht nur ohne Ende. Zum Schluss – wahrscheinlich war sie auf ein bisschen Spannung aus – verrät sie ihre Hauptfigur und stellt sie als Wahnsinnige hin.
Gesamteindruck: Lange schon nicht mehr so einen ärgerlichen Film gesehen. Warum das Werk in unsere Kinos kommt, bleibt ein Rätsel – selbst der Start auf DVD wäre zu viel der Ehre gewesen. Für so einen Schmarrn gibt man kein Geld aus.
IDEAL FÜR: Hardcore-Fans von Marion Cotillard, die keinen Film des französischen Superstars verpassen wollen.