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Die Alpen - Unsere Berge von oben
Schöne Bilder - nichts dahinter
DIE STORY: „Die Alpen – Unsere Berge von oben“ ist ein Film, der ohne Story auskommt. Die Doku begeistert mit sensationell schönen Bildern, die vom Hubschrauber aus aufgenommen wurden. Doch zugleich zerstört der Film diese Begeisterung durch hohle, kitschtriefende Texte und einen grottigen Soundtrack mit einem Klang-Gewaber, wie es selbst in Kaufhäusern und Fahrstühlen längst aus der Mode gekommen ist.
DIE STARS: Sind die Berge. Die sind schön, wunderschön; wer würde daran zweifeln. Dass man die Berge nur von oben zu sehen bekommt, liefert einerseits Perspektiven, wie man sie noch niemals sah. Andererseits ermüdet dieser Stil mit der Zeit. Denn natürlich kann die Kamera nie stillhalten, weil der Hubschrauber, der sie trägt, stets in Bewegung ist.
KURZKRITIK: „Die Alpen“ führt vor, wie man aus atemraubendem Bildmaterial einen mediokren Film machen kann. Die Aufnahmen werden von einem Kraut-und-Rüben-Begleittext ohne Plan und ohne Konzept verunstaltet. Der Sprecher (aus dem Off hört man den Münchner „Tatort“-Kommissar Udo Wachtveitl) kommt in einem Atemzug vom Gletscher-Schifahren über den Wasser-Reichtum zum Bungee-Jumping an einem Dreh-Ort zum „Bond“-Thriller „Golden Eye“; von der alpinen Hubschrauber-Pilotenausbildung über den Ersten Weltkrieg zur Semmering-Bahn. Was wollen uns die Regisseure damit sagen? Keine Ahnung. Aber es nervt. Genauso wie der schwülstige Sprach-Stil: „Die Natur hat die Erdoberfläche verbogen, als wollte sie sich selbst ein Denkmal setzen“. Aha.
IDEAL FÜR: Naturliebhaber, die es schaffen, die schönen Bilder zu genießen, ohne sich von den Worten und Melodien die gute Laune verderben zu lassen.
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