DIE STORY: Der Beamte Checco (Checco Zalone) hat in der italienischen Komödie „Der Vollposten“ alles, was er sich sein Leben lang gewünscht hat: Seine Mama, bei der er immer noch wohnt, und einen unkündbaren Job, lebenslänglich sozusagen, beim Staat. Fischerei-Amt oder so.
Doch selbst in Italien, man glaubt es kaum, gibt es einen Reformwillen, weshalb alle „Unkündbaren“ bald mit einem Golden Handshake abgefertigt werden sollen. Checco allerdings besteht auf seinem lebenslangen Job und hat nicht vor, die Bühne zu räumen. Wo er es sich doch schon so gemütlich gemacht hat.
Womit Ceccho allerdings nicht gerechnet hat: Es gibt eine Ministeriums-Beamte (Sonia Bergamasco), die will an ihm, dieser Ausgeburt eines korrupten italienischen Beamten, ein Exempel statuieren, koste es, was es wolle. Nur: Checcho nimmt keine Summe an und lässt sich für sein Recht sogar nach Bozen versetzen. „Das ist doch nicht Italien!“, sagt er über den neuen Dienstort. Aber er geht.
Als auch das nicht hilft, steht schließlich seine Übersiedlung zum Nordpol in ein Forschungszentrum mit Eisbären an. Und ausgerechnet dort verliebt sich Checco in eine italienische Forscherin (Eleonora Giovanardi)!
DIE STARS: Checco Zalone, 39, ist ein Star-Komiker aus Bari in Süditalien, der mit dem WM-Song 2006 bekannt wurde, als Italien Fußball-Weltmeister wurde (und die Deutschen im eigenen Land rauswarf). Seither lieben die Italiener ihn und auch seine Scherze. Sein Film „Der Vollposten“ rechnet nun mit einem Teil der italienischen Mentalität ab, in der es neben Trägheit auch Korruption und Vorteilnahme gibt. Das kennt man ja auch aus unseren Breiten.
DIE KRITIK: Autor und Hauptdarsteller Zalone spielt gekonnt mit den Klischees, die es über Italien gibt. Mit „Der Vollposten“ hat er den erfolgreichsten italienischen Film aller Zeiten gedreht: Er schlug dort sogar „Star Wars: Episode VII“ und „Avatar“. Mehr als zehn Millionen Kinobesucher stürmten in Zalones Heimat die Säle.
Der Film dürfte es mit seinen teils derben Pointen in einem Land wie Österreich einfacher haben als beispielsweise bei den Nachbarn in Deutschland, denn dort gibt es ja bekanntlich keine Korruption, sondern nur sehr genaue Beamte. Das Nord-Süd-Gefälle steigert sich imagemäßig, je weiter man nach Süden kommt.
Ist Österreich also ein Beamtenstadl „Light“, so kriegt man in Italien die volle Dröhnung, wie „Der Vollposten“ in launiger Manier zeigt. Über weite Strecken erheitert der stimmig und temporeich inszenierte Film sein Publikum prächtig. Auch, weil selbst abseits von Zalone die übrige Besetzung gut passt.
Der Name Checco Zalone leitet sich übrigens von „Che cozzalone“ ab, was im barischen Dialekt so viel bedeutet wie „Was für ein Prolo“. Man kann mit diesem Mann herzlich über unsere südlichen Nachbarn lachen, nicht jedoch, ohne den Beigeschmack zu spüren, dass es bei uns so anders gar nicht ist.
IDEAL FÜR: Filmfans mit Italien-Faible.