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Der Schaum der Tage
Im Reich der Pappmachée-Phantasie
DIE STORY: von "Der Schaum der Tage" ist in Frankreich ziemlich bekannt, basiert sie doch auf dem Roman "L'Écume de jours" von Boris Vian. Der charismatische Colin (Romain Duris) ist ein Tagträumer und Fantast, seine Wohnung erinnert an das Labor von Daniel Düsentrieb. Nur noch bunter und kreativer. Sein Herz verliert er eines Tages an die wunderschöne Chloé (Audrey Tautou), doch ihre Liebe steht unter keinem guten Stern. Denn in der Hochzeitsnacht nistet sich eine Seerose in ihrer Lunge ein. Nichts scheint zu helfen, die seltsame Krankheit wird zum sicheren Tod und die Liebe endet tragisch.
DIE STARS: sind ganz groß in ihrem Heimatland Frankreich: "Amelié"-Darstellerin Audrey Tautou und der charismatische Romain Duris. Die beiden haben schon öfter Liebespaare gespielt, aber hier will der Funke einfach nicht überspringen. An ihrer Seite steht "Ziemlich Beste Freunde"-Star Omar Sy als treuer Koch/Freund/Berater Nicolas. Regisseur Michel Gondry hat natürlich auch eine große, seine Phantasie liebende Fan-Base, die hier aber leider enttäuscht wird. Der vor Kreativität überschäumende Gondry dreht sich nach "Science of Sleep", "Be Kind Rewind" und dem Blockbuster-Flopp "Green Hornet" leider im einsfallsreich einfallslosen Kreis.
KURZKRITIK: Es ist fast schon feige, aber Michel Gondry hat den Film für den Markt außerhalb Frankreichs umgeschnitten. Statt 125 Minuten Romanverfilmung gibt es für uns nur knapp 93 - und selbst das ist zu viel. So wunderschön morbide der Film auch anzusehen ist, so seltsam kalt und auch ratlos hinterlässt er. Dass Gondry ein Bastelgenie ist, hat er schon oft bewiesen, das Pappmachée und Filz-Einerlei wirkt hier aber allzu schnell redundant, die Tragik der Liebesgeschichte entfaltet sich in kaum einer Minute und die skurrilen Nebencharaktere wie Jean-Sol Partre lenken zu sehr vom Wesentlichen ab. Selbst Tautou und Duris als tragisches Liebespaar können den Film nicht retten.
IDEAL FÜR: Fans von Michel-Gondry-Filmen, denen es nichts ausmacht, von ihrem Meister enttäuscht zu werden.
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