DIE STORY: Paul Blart (Kevin James), der Kaufhaus Cop, reist in „Der Kaufhaus Cop 2“ mit seiner Tochter Maya (Raini Rodriguez) nach Las Vegas, wo er beim Kongress der Security-Leute eine Rede halten soll. Der Hotel-Palast, in dem er dort untergebracht wird, beherbergt nicht nur Gäste, sondern auch Kunstwerke von unermesslichem Wert. Auf die hat es der Gangster Vincent (Neal McDonough) mit seiner Bande abgesehen. Als Paul Blart durch Zufall Wind von dem Coup bekommt, erwachen seine Cop-Instinkte. Er schickt sich an, den Kunstraub zu verhindern.
DIE STARS: Kevin James ist der einzige Schauspieler, der bei „Der Kaufhaus Cop 2“ das Attribut Star verdient. Der vollschlanke New Yorker begann seine Karriere als Stand-Up-Comedian und wurde ab 1998 mit der Sitcom „King of Queens“ zur TV-Berühmtheit. Im Kino landete er 2009 mit und als „Der Kaufhaus Cop“ einen internationalen Hit. Da lag der Gedanke an eine Fortsetzung natürlich nahe.
DIE KRITIK: „Die Straße des Lebens ist eine einzige Baustelle“, spricht Kevin James alias Paul Blart, der Kaufhaus Cop, und gleich zu Beginn seines neuen Films kommt es für ihn knüppeldick. Erst begehrt seine Angetraute nach sechs Tagen Ehe die Scheidung. Dann wird seine Mutter auf der Straße des Lebens von einem Lieferwagen überfahren und stirbt.
Nach so einem tragischen Auftakt kann es für Paul Blart eigentlich nur besser werden – schließlich ist „Der Kaufhaus Cop 2“ eine Komödie. Doch leider wird in 94 sehr langen Minuten auf der Leinwand nichts besser. Zwar bleibt der dicke Security-Mann von nun an vor neuen Schicksalsschlägen verschont, aber dafür erleidet das Komödien-Werkl kolossal Schiffbruch. „Der Kaufhaus Cop 2“ ist einfach nicht lustig. Und die eingestreute Thriller-Handlung ist nicht spannend.
Kevin James, der im ersten Cop-Abenteuer einen freundlichen Loser spielte, der zum Helden wurde, kehrt diesmal den peinlichen Loser hervor. Schon beim Check-In in Las Vegas nervt er mit flachsinniger Rechthaberei. Beim Dinner mit Töchterl Maya offenbart er dann die Geisteshaltung eines prüden Papas der 1950er Jahre, der die junge Dame mit strengen Verboten vor der Schlechtigkeit der Männer bewahren will.
So redet der Kaufhaus Cop viel Quatsch daher und lässt sich dabei niemals bremsen. Aus solchen Situationen kann durchaus Komik entstehen. Dem Regisseur Andy Fickman fehlt bei dieser Inszenierung aber jedes Gespür: Er setzt jede Pointe zielsicher neben den Punkt. Zu lachen gibt’s da nix.
Der Film folgt recht fantasielos den üblichen Las-Vegas-Klischees: mal verliert der Cop sein Geld beim Spiel, mal landet er unfreiwillig auf der Bühne einer glitzernden Show. Da ist er schon dem Gangster Vincent auf der Spur, der ein Van-Gogh-Meisterwerk mitgehen lassen will, ohne dafür zu bezahlen.
Doch auch in der Thriller-Abteilung grundelt der Film ziellos dahin. Der Coup der Kunsträuber wird zwar recht bombastisch aufgebaut, mündet dann jedoch in hohlem Aktionismus.
Fazit: „Der Kaufhaus Cop 2“ ist ein Musterbeispiel dafür, wie man eine Krimi-Komödie eher nicht machen sollte. Bleibt die Frage: Wie konnte so ein schwaches Drehbuch grünes Licht in Hollywood bekommen? Eine mögliche Antwort bietet der Nachspann: Da wird Kevin James auch als Autor genannt, und Adam Sandler als Produzent. Durchaus vorstellbar, dass sich die beiden Stars mit ihren Ansichten durchsetzten, ohne dass ein Dramaturg Einspruch erhob. Ob „Der Kaufhaus Cop 2“ ein Erfolg wird, bleibt allerdings abzuwarten.
IDEAL FÜR: Krimi-Komödien-Freunde, die keine großen Ansprüche stellen, sondern Kevin James sehen wollen.