Der Dieb der Worte
Gestohlene Schreibblockade
DIE STORY: „Der Dieb der Worte" erzählt gleich drei Geschichten. Ein erfolgloser Schriftsteller (Bradley Cooper) findet in einer alten Aktentasche ein Manuskript, schreibt es Wort für Wort ab und landet einen Bestseller. In der zweiten Geschichte bekommen wir die Romanhandlung erzählt und sehen in Ebene drei einen geläuterten Autor, der aus einem Buch vorliest, das vom Plagiat handelt.
DIE STARS: Sind zahlreich vertreten: Bradley Cooper schreibt ab, Zoe Saldana tröstet ihn, Jeremy Irons klagt ihn an, Dennis Quiad erzählt es und Olivia Wilde hört begeistert zu.
KURZKRITIK: „Der Dieb der Worte" könnte sich des eigenen Plagiates bezichtigen, denn der Film erinnert an Martin Suters Roman „Lila, Lila", verfilmt mit Daniel Brühl in der Hauptrolle. Das Drehbuch hier gab es jedoch schon vor dem deutschsprachigen Bestseller. Die Aufteilung auf drei Ebenen wirkt aber arg konstruiert und lenkt immer wieder ab.
IDEAL FÜR: Leute, die tolle Schauspieler in mittelmäßigen Filmen sehen wollen, die genauso gerne wie ins Kino in den Buchladen gehen und die noch Inspiration für das Plagiieren der nächsten Doktorarbeit suchen.
FilmClicks Kritik. Schreibblockaden kennt wohl jeder aus der schreibenden Zunft. Für einen angehenden Bestsellerautor kann es wohl nichts Schlimmeres geben. Und als eben solcher sieht sich der junge und ambitionierte Rory Jansen (Bradley Cooper). Doch erst als er in einer alten Aktentasche – einem Geschenk seiner Frau (Zoe Saldana) – das vergilbte Manuskript eines anderen Autors findet, den Text fein säuberlich abtippt und als seinen Eigenen ausgibt, stellt sich der ersehnte Erfolg ein.
Soviel zu Story Nummer Eins. Im zweiten Handlungsstrang gibt es die passende Geschichte zum Bestsellerroman und im dritten die Enthüllung des Plagiats – jeweils hochkarätig besetzt mit Ben Barnes als Weltkriegssoldat mit gebrochenem Herzen, Jeremy Irons als altem Mann, Dennis Quaid als geläutertem Autor und Olivia Wilde als neugieriger Studentin.
Die beiden Regisseure Brian Klugman und Lee Sternthal, die „Hangover"-Star Bradley Cooper schon vor zehn Jahren von dem Drehbuch erzählten und ihn noch vor seinem großen Ruhm verpflichten konnten, haben ihr Regiedebüt wie eine Zwiebel aufgebaut. Nur, dass sie sie nicht von außen nach innen schälen, sondern sie häppchenweise präsentieren. Zwiebelsalat sozusagen: Die Handlung in der Handlung in der Handlung. Auf Dauer wird das leider langweilig und vor allem verwirrend, denn jede Geschichte bekommt gleich viel Zeit. Obwohl die mittlere mit Bradley Cooper und Zoe Saldana die Spannendste ist. Dem Zwiebelsalatfilm fehlt es - bei aller Qualität der Schauspieler - eindeutig an Pfeffer und Salz.