Das Venedig Prinzip

Die Schattenseiten der Traumstadt


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Groß und klein: Gegen das Kreuzfahrtschiff im Hintergrund wirkt Venedig fast wie eine Spielzeugstadt © Filmladen
DIE STORY: Die Doku „Das Venedig Prinzip“ greift eine bedenkliche Entwicklung auf und illustriert sie anhand von Einzelschicksalen: Touristen aus aller Welt stürmen tagein, tagaus die Lagune, sehr zum Schaden von Architektur und Umwelt, sehr zum Profit der Unternehmer – vom Gondoliere bis zu den Reedereien von 300 Meter langen Ozean-Kreuzern. Venedig ist eine Gelddruckmaschine – O sole mio! Die Schattenseiten treffen vor allem die Einwohner der Stadt: Nur mehr 60.000 leben hier, vor 20 Jahren waren es noch 200.000. Jährlich werden es weniger: Der Tourismus verdrängt zunächst die Infrastruktur und dann die Menschen. Venedig als Museum? Das wäre vielleicht die beste Lösung.
DIE STARS: Der Star des Films ist Venedig. Aber nicht von seiner touristisch bekannten Schmuckkästchen-Seite. Sondern von den Hinterhöfen, in denen die wenigen, noch verbliebenen Ur-Venezianer den Tag abwarten, an dem auch sie aufs Festland nach Mestre ziehen. Oder ziehen müssen, weil die Mieten zu teuer werden.
KURZKRITIK: Regisseur Andreas Pichler hat sich fundiert mit den Problemen Venedigs auseinander gesetzt – seiner Doku fehlt es aber leider an der richtigen Portion Dramaturgie, weil man an den Schicksalen der (durchwegs interessanten) ProtagonistInnen nicht wirklich teilhaben will. Insgesamt aber ist „Das Venedig Prinzip“ eine sehenswerte Doku über eine der interessantesten Städte (und einen der interessantesten Sanierungsfälle) der Welt.
IDEAL FÜR: Venedig-Liebhaber, die die Stadt schon besucht haben und hinter die Kulissen blicken wollen. Venedig-Neulingen wird ob der gezeigten Verhältnissen eher vom Filmbesuch abgeraten.






Trailer
LÄNGE: 82 min
PRODUKTION: Deutschland 2012
KINOSTART Ö: 12.07.2013
REGIE:  Andreas Pichler
GENRE: Dokumentation
ALTERSFREIGABE: ab 6