Daddy's Home 2

Viele Väter - wenig Spaß


FilmClicks:
Opa Kurt (Mel Gibson), Papa Dusty (Mark Wahlberg), Papa Brad (Will Ferrell) & Opa Don (John Lithgow) © Paramount
DIE STORY: Die Komödie „Daddy’s 2“ bringt das Publikum zurück zur Patchwork-Familie der Whitakers und der Mayrons. Im ersten Film lag der Softie Brad Whitaker (Will Ferrell) noch schwer im Clinch mit dem Macho Dusty Mayron (Mark Wahlberg), dem leiblichen Vater  der Kids, in deren Familie Brad eingeheiratet hatte. Inzwischen sind die beiden ziemlich gute Freunde geworden und sie planen ein gemeinsames Familien-Weihnachten mit Frauen und Kindern.
Dann allerdings kündigen sich die Väter der beiden Männer zum Weihnachtsfest an. Brads Dad Don (John Lithgow) ist wie sein Sohn ein sanfter Charakter, Dustys Erzeuger Kurt (Mel Gibson) hingegen ein charmanter, aber rauer Typ. Gemeinsam schaffen es die Großväter und Väter sowie deren Frauen und Kinder, Weihnachten zu einem Fest voller kleiner Konflikte zu machen.

Unübersehbar: Die Daddys Wahlberg & Ferrell in sehr geschmackvollen Pullovern © Paramount

DIE STARS: Mark Wahlberg und Will Ferrell, dazu Mel Gibson und John Lithgow: Mit diesem Power-Quartett könnte man könnte man einen komödiantischen Sturm entfachen. Bei Autor/Regisseur Sean Anders reicht es allerdings nur zu einem stillen Lüftchen: Er schrieb eine Collage voller läppischer Szenen, die er auch ziemlioch läppisch inszenierte.
Linda Cardellini und Alessandra Ambrosio, die die Ehefrauen von Will Ferrell und Mark Wahlberg spielen, sind in dem auf die Männer konzentrierten Schwank nicht viel mehr als ein optischer Aufputz. Sie sind hübsch, schauen einender ähnlich und bekommen nicht viel zu sagen.

Optischer Aufputz: Linda Cardellini und Alessandra Ambrosio als Ehefrauen © Paramount

DIE KRITIK: „Hört auf! Das ist nicht lustig!“ stöhnt der kleine Dylan (Owen Vaccaro) einmal im Film, und als Kinobesucher möchte man ihm da gerne zustimmen. „Daddy’s Home“ liefert biedere und routinierte Hollywood-Unterhaltung von der Stange, der es komplett an originellen Einfällen fehlt.
Von der Konstruktion her wirkt der Film wie ein Zwilling der ebenfalls misslungenen Komödie „Bad Moms 2“, die derzeit im Kino läuft. Hier wie dort geht’s um kleine Abenteuer rund ums Weihnachtsfest. Werden die Moms von ihren Müttern heimgesucht, so bekommen die Daddys Besuch von ihren Vätern.
Manche Szenen in „Daddy’s Home 2“ sind ganz witzig, und da hat meistens der tollpatschige Will Ferrell die Hände im Spiel: Etwa, wenn er einen Mobilfunk-Mast statt eines Weihnachtsbaums umsägt. Oder wenn eine Schlittenpartie einen schrulligen Ausgang nimmt.
Über weite Strecken wirkt der Film aber so, als müsste ein verstaubtes Handbuch der Weihnachts-Scherze abgearbeitet werden. Und dann gibt’s eine Szene, die richtig ärgerlich ist.
Da wünscht sich ein kleiner Bub ein scharfes Gewehr als Geschenk zum Friedensfest. Sein Begehren wird von den erschrockenen Eltern zwar abgewehrt, aber dann springt ein kleines Mädchen ein, das die Flinte gern übernimmt. Wenn die Göre dann dem Opa einen Streifschuss und zwei Truthähnen den Blattschuss verpasst, mag das vielleicht amerikanischen Waffennarren von der National Rifle Association gefallen. Als Europäer kann man nur verärgert den Kopf schütteln.
Vielleicht liegt’s an dieser Szene, dass der ansonsten vollkommen harmlose Film erst ab zwölf Jahren freigegeben ist. Aber auch die altermäßig zugelassenen Filmfreunde versäumen nichts, wenn sie „Daddy’s Home 2“ verpassen.
 
IDEAL FÜR: Freunde sehr schlicht gestrickter Weihnachtsfilme.






Trailer
LÄNGE: 100 min
PRODUKTION: USA 2017
KINOSTART Ö: 07.12.2017
REGIE:  Sean Anders
GENRE: Familie/Kinder|Komödie
ALTERSFREIGABE: ab 12


BESETZUNG
Mark Wahlberg: Dusty Mayron
Will Ferrell: Brad Whitaker
Mel Gibson: Kurt Mayron
John Lithgow: Don Whitaker
Alessandra Ambrosio: Karen Mayron
Linda Cardellini: Sara Whitaker