Cinderella

Auf dem Weg zum großen Glück


FilmClicks:
„Cinderella“ : Ein Traum wird wahr: Ella (Lily James) tanzt mit dem Prinzen (Richard Madden) © Disney
DIE STORY: „Cinderella“ ist ein Spielfilm-Remake des Disney-Zeichentrick-Klassikers aus dem Jahr 1950. Thema: Das Märchen vom „Aschenputtel“. Nicht in der Version der Brüder Grimm, sondern in jener des Franzosen Charles Perrault.
Also: Die junge Ella (Lily James) lebt nach dem Tod von Mutter und Vater als Waise bei ihrer bösen Stiefmutter (Cate Blanchett). Die putzt ihre eigenen Töchter heraus und degradiert Ella zur Putzfrau, zur Cinder-Ella (Aschen-Ella).
Als der Prinz (Richard Madden) alle Bürger des Landes zu einem Ball einlädt, muss Ella zuhause bleiben. Doch dank des Zaubers einer guten Fee (Helena Bonham Carter) wird sie festlich eingekleidet und mit einer goldenen Kutsche zum Ball gebracht. Der Prinz hat nur Augen für Ella.
Allerdings endet der Zauber um Punkt Mitternacht – Ella macht sich in letzter Minute aus dem Staub. Dabei verliert sie einen gläsernen Schuh. Der verliebte Prinz lässt nun jedes Mädchen im ganzen Königreich den Schuh probieren: Jene junge Dame, der er passt, muss seine Angebetete sein…

Ella wird belohnt: Die gute Fee (Helena Bonham Carter) entfaltet ihren Zauber... © Disney

DIE STARS: Kenneth Branagh („Hamlet“), der als Schauspieler zuletzt vor allem als Konmissar Wallander sowie im Thriller „Jack Ryan: Shadow Recruit“ hervortrat, beschränkt sich bei „Cinderella“ aufs Inszenieren – ein Metier, das er bekanntermaßen großartig beherrscht.
Cinderella-Darstellerin Lily James erwarb  ihre Meriten  im Serien-Hit „Downton Abbey“. Auch Richard Madden, der Prinz, kommt vom Fernsehen („Game of Thrones“). Mit Oscar-Preisträgerin Cate Blanchett als böser Stiefmutter, Helena Bonham Carter als guter Fee und Stellan Skarsgard sind drei große Filmstars mit von der Partie.  
 
...und Ella (Lily James) besteigt die goldene Kutsche, die sie zum Ball bringt © Disney

DIE KRITIK: Märchenfilme sind etwas für Kinder. Punkt. Mehr gibt’s dazu nicht zu sagen.
Oder doch? Kenneth Branagh hat jetzt mit „Cinderella“ ein Kinomärchen inszeniert, das auch Erwachsene begeistert. Bei der Berlinale überstand der Film im Februar den größten denkbaren Härtetest: Nach der Pressevorführung gab’s rauschenden Beifall von mehr als 1.000 Journalisten. Schon zuvor reagierten die hartgesottenen Reporter mit vernehmlichem Rascheln von Taschentüchern (Achtung: Tränenalarm!) und mit spontanem Zwischenapplaus.
Branaghs Schritte zum Erfolg: Er arbeitet mit einem brillanten Ensemble (siehe oben). Er reichert den Spielfilm dort, wo es passt, mit furiosen Trick-Sequenzen an. Und er lässt den großen Gefühlen dieses knallbunten Märchens freien Lauf.
Die Kernbotschaft der Story: Wenn man mutig und obendrein freundlich zu seinen Mitmenschen ist,  wird man vom Leben früher oder später belohnt. Wer würde solch eine Aussage nicht gern glauben?
Mutig ist zum Beispiel der Ansatz, sich nicht um Kitschgefahr und andere Fallen zu kümmern. In der Eröffnungs-Sequenz wird die frühe Kindheit der kleinen Ella in einer idealen Familie geschildert. So viel heile Welt sieht man im Kino selten.
Doch dann stirbt Ellas Mutter. Und ihr Vater bringt irgendwann die stolze Lady Tremaine (Cate Blanchett) als neue Frau ins Haus. Da ahnt Ella schon, dass ihr schwere Zeiten bevorstehen. Die beginnen spätestens dann, wenn eines Tages nicht der Vater nach Hause kommt, sondern die Nachricht von seinem Tode.

Bei der bösen Stifemutter (Cate Blanchett) gibt's für Ella (Lily James) nichts zu lachen © Disney

Branagh inszeniert das sehr geradlinig und mit präzisem Feingefühl: Die Poesie ist stets stärker als der Kitsch. Diese Linie  hält er die vollen 105 Filmminuten lang aufrecht, wobei die Sequenz rund um den Ball des Prinzen noch herausragt.
Die beginnt damit, dass die todtraurige und zum Hausarrest verdonnerte Ella einer alten Bettlerin (Helena Bonham Carter) begegnet. Freundlich, wie sie nun mal ist, behandelt Ella die Alte äußerst zuvorkommend. Die verwandelt sich daraufhin in eine gute Fee, die jede Menge Tricks auf Lager hat. Aus einem Kürbis, vier Mäusen und zwei Salamandern zaubert sie eine Goldene Kutsche mit vier Schimmeln und zwei Lakaien.
Die mittlerweile prächtig gewandete Ella rauscht mit ihrer Kutsche los in Richtung Ball, wo sie und der Prinz einander verfallen. Doch vor Mitternacht muss sie wieder daheim sein! Die Rückfahrt wird zur oscarverdächtigen Special-Effects-Parade: Wie sich die Kutsche und ihre Begleiter in rasendem Galopp wieder zurückverwandeln (also in Kürbis, Mäuse und Salamander) – das ist sensationell gefilmt.
Die Darsteller adeln das Märchen, indem sie es einfach ernst nehmen. Wenn dann etwa Cate Blanchett und Stellan Skarsgard eine Intrige spinnen, dann schaut man halt zwei Darstellern von Weltrang zu und nicht bemühten Mimen mit Seht-her-Kinder-ein-Märchen-Attitüde. Lily James gibt der Ella eine geballte Ladung an Liebe, Sehnsucht, Unerschütterlichkeit und (auch in den dunkelsten Momenten) Zuversicht.
Dass so etwas in der Märchenwelt am Schluss belohnt werden muss, versteht sich von selbst.
 
IDEAL FÜR:  Märchen-Liebhaber aller Altersklassen.






Trailer
LÄNGE: 105 min
PRODUKTION: USA 2015
KINOSTART Ö: 12.03.2015
REGIE:  Kenneth Branagh
GENRE: Fantasy|Romanze
ALTERSFREIGABE: jugendfrei


BESETZUNG
Lily James: Ella
Richard Madden: Der Prinz
Cate Blanchett: Die Stiefmutter
Stellan Skarsgard: Der Großherzog
Helena Bonham Carter: Die gute Fee