Chips

Heiße Luft auf der Autobahn


FilmClicks:
Motorradfahrer unterwegs: Michael Pena (li.) und Dax Shepard als Highway-Cops in „Chips“ © Warner Bros.
DIE STORY: „Chips“ ist eine dieser Highway-Cop-Komödien, ohne die das amerikanische Kino offenbar nicht existieren kann. Basierend auf einer 40 Jahre alten TV-Serie gleichen Namens, führt der Film zwei sehr unterschiedliche Polizisten zueinander, die fortan auf der Autobahn das mehr oder weniger organisierte Verbrechen bekämpfen sollen.
Frank Poncharello (Michael Pena) ist ein FBI-Agent, der für eine Undercover-Operation die Uniform überstreift. Jon Baker (Dax Shepard) ist ein Ex-Motorradprofi, für den der Cop-Job eine letzte Chance darstellt. Außerdem will er durch den Zauber der Uniform seine abtrünnige Gemahlin (Kristen Bell) zurückgewinnen.
Poncharello kann gut ermitteln und Baker kann gut motorradfahren. Die Talente der beiden ergänzen einander prima, was in Straftäter-Kreisen für einige Unruhe sorgt. Außerdem sind die Motorrad-Cowboys ständig zu coolen Sprüchen aufgelegt, von denen erstaunlich viele erstaunlich homophob ausfallen.

Kristen Bell spielt die Ehefrau von Dax Shepard © Warner

DIE STARS: Der freundliche Michael Pena besetzt im Hollywood-Kino einen guten Platz in der oberen Mittelklasse. Zuletzt sah man ihn in so unterschiedlichen Filmen wie „Ant-Man“ oder „Der Marsianer“.
Dax Shepard einen Star zu nennen, wäre in unseren Breiten übertrieben. In den letzten Jahren war er vor allem in der TV-Serie „Parenthood“ engagiert, von der er auch eine Episode inszenierte. Seiner Liebe zum Inszenieren frönt er auch in „Chips“, wofür er den Motorradsattel unentwegt mit dem Regiesessel tauschte.
Kristen Bell, die in „Chips“ Dax Shepards wankelmütige Gemahlin Karen spielt, ist im wirklichen Leben seit zehn Jahren mit Shepard liiert und seit 2013 mit ihm verheiratet. Die beiden sind Eltern zweier Töchter.

„Chips“: Entschlossene Ermittler und schwere Jungs © Warner

DIE KRITIK: Harte Männer, röhrende Motoren und die Autobahn - war da nicht was? Richtig: Die Actionkrimikomödie „Chips“ schaut gelegentlich so aus wie die Resteverwertung von „Fast & Furious“. Nur dass hier Motorräder statt Autos im Mittelpunkt der Raserei stehen. Und dass die Action ein bissl billiger wirkt als bei den „F&F“-Boliden. Aber dafür hat „Chips“ mit 25 Millionen Dollar auch nur ein Zehntel des Budgets von „Fast & Furious 8“ gekostet.
„Chips“, dieser humorige Wettstreit zwischen Polizei und Unterwelt, lebt von seinen zwei ausnehmend sympathischen Protagonisten Pena & Shepard. Und von einigen gelungenen Szenen voller Wortwitz. Wenn etwa Dax Shepard zum Bewerbungsgespräch bei der Polizei vor einer strengen Kommissarin aufkreuzt, detonieren die Pointen im Sekundentakt.
Die Komödie lebt allerdings nicht von einer durchdachten Story. Der Plot um ein paar Gesetzeshüter, die unter Verdacht stehen, selbst krumme Dinger zu drehen, entpuppt sich bald als weitgehend hirnbefreit. „Chips“ ist einer jener Filme, deren Grundkonflikt man bereitwillig bereits aus den Augen verliert, bevor man noch die Auflösung serviert bekommt.
Kurzum: Es handelt sich um Popcorn-Kino allerreinsten Wassers. „Chips“ liefert 101 Minuten lang heiße Luft – dies allerdings auf charmante Art.
 
IDEAL FÜR: Freunde des Popcorn-Kinos.






Trailer
LÄNGE: 101 min
PRODUKTION: USA 2017
KINOSTART Ö: 21.04.2017
REGIE:  Dax Shepard
GENRE: Action|Komödie


BESETZUNG
Michael Peña : Frank Poncherello
Dax Shepard: Jon Baker
Jessica McNamee: Lindsay Taylor
Kristen Bell: Karen
Vincent D'Onofrio: Vic Brown