GESAMTEINDRUCK: Die Komödie „Catch Me!“ ist der perfekte Film für alle, die Erwachsenen gern beim Fangen spielen zuschauen. Viel mehr passiert in den 101 Filmminuten nämlich nicht.
DIE STORY: Die Jugendfreunde Hogan, Jerry, Bob, Randy und Kevin haben zwar längst den Vierziger überschritten, doch von einem kindlichen Hobby möchten sie nicht lassen: Sie spielen für ihr Leben gern Fangen. Jedes Jahr haben sie den Mai dafür reserviert. Da der Film „Catch Me!“ im Mai handelt, sind die Herren vollauf damit beschäftigt, hintereinander her zu tollen. Der Beruf und das Privatleben müssen leiden, auch wenn Jerry ausgerechnet jetzt im Mai heiraten will. Doch gerade auf Jerry haben es die Freunde besonders abgesehen. Er wurde beim Fangen spielen nämlich noch nie erwischt.
DIE STARS: Mit Ed Helms („Hangover“), Jeremy Renner („The Hurt Locker“), Jon Hamm („Mad Men“) und Isla Fisher („Die Unfassbaren“) sind einige Rollen in „Catch Me!“ sehr prominent besetzt.
DIE KRITIK: Es gibt Filmideen, die klingen in der Theorie vielversprechender, als sie es dann in der Praxis sind. „Catch Me!“ ist ein Paradebeispiel dafür: Wenn seröse Männer, die voll im Berufsleben stehen, einander noch immer zum Fangen spielen treffen, dann ist das grotesk. Daraus müsste man doch eine prima Komödie machen lassen. Umso mehr, wenn die Story auf wahren Ereignissen beruht (als Grundlage für das Drehbuch diente eine Reportage des hochseriösen
Wall Street Journal).
Gut und schön – doch was ist die Folge? Der Spaß an der absurden Grundidee des Films verfliegt rasch. Fangen spielen ist das Thema, und Fangen spielen wird geboten. Gewiss, es gibt ein bisschen was rundherum; Szenen mit einer Ehefrau, einer Verlobten und einer Reporterin. Aber die Chose läuft stets rasch wieder darauf hinaus, dass große Jungs einander jagen, als wären sie kleine Jungs.
Der Hauptkonflikt des Films liegt in der Frage, ob es den Freunden gelingt, ihren Kumpel Jerry erstmals zu besiegen. Das ist ein verdammt dünner Plot. Die Darsteller bemühen sich zwar redlich, einen spaßigen Komödienton zu treffen, aber sie sind eher als Dauerläufer gefordert denn als Wortkünstler. Denn das Drehbuch geht mit Pointen höchst sparsam um.
So bekommt man in der Inszenierung des Regie-Novizen Jeff Tomsic ein bisschen Action und viel Leerlauf und Langeweile. Wer wissen will, ob Jerry (Jeremy Renner porträtiert diesen Mann, eine seiner schwächsten Rollen, ohne große Emotion) der Champion beim Fangen spielen bleibt, der mag an „Catch Me!“ Spaß haben. Alle anderen können auf diesen harmlosen und bedeutungslosen Film guten Gewissens verzichten.
IDEAL FÜR: Zeitgenossen, die nicht wissen, was sie mit ihrer Zeit anstellen sollen.