GESAMTEINDRUCK: „Book Club: Das Beste kommt noch“ bietet bestes Feel-Good-Kino über einige nicht mehr ganz jugendliche Damen und ihre Liebe zu Büchern und zur Lust. Ein Spaß nicht nur für die Generation 60 plus
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DIE STORY: Vier Frauen zwischen Mitte 60 und Ende 70 treffen sich regelmäßig in ihrem „Book Club“. Einmal im Monat lesen und diskutieren sie ein Buch. Bisher ohne große Folgen. Aber dann schleppt eine von ihnen die Sado-Maso-Romanze „Fifty Shades Of Grey“ an und plötzlich gerät das Liebesleben der Damen völlig außer Rand und Band.
DIE STARS: Diane Keaton („Der Stadtneurotiker“) hätte beim „Book Club“ Regie führen sollen. Aber sie hat sich wohl nicht so recht getraut, wurde auf den Fluren Hollywoods geflüstert. Also spielt sie hier in dieser sehr erlesenen Schar eine der Hauptrollen. Neben Jane Fonda („Unsere Seelen bei Nacht“) , Candice Bergen („Boston Legal“) und Mary Steenburgen („Philadelphia“).
Für die Aktivierung des Liebeslebens der Damen sind unter anderem Andy Garcia („Mamma Mia! 2“) und Don Johnson („Miami Vice“) verantwortlich. Ein Cast, der sich sehen lassen kann. Zumal die Herrschaften offenbar richtig Bock auf diese Komödie hatten.
DIE KRITIK: „Book Club: Das Beste kommt noch“ kommt dieser Tage bei einigen Kritikern im Feuilleton nicht besonders gut an. Zu behäbig wäre diese Komödie und zu brav inszeniert. Zu aufgeräumt und hübsch würde alles aussehen. Fehlt nur noch die Frage: Und wer will das sehen?
Das Publikum gab beim Kinostart in den USA bereits die Antwort: sehr viele Menschen wollen das sehen. Denn der Film von Bill Holderman bietet einfach gute Unterhalteng in einer Story über Menschen jenseits der 60, die noch keine Lust haben, dem Ende entgegen zu dämmern. Im Gegenteil: Sie wollen wieder Lust empfinden.
Genau um diese Lust geht es Vivian (Jane Fonda), als sie ihre Freundinnen Sharon (Candice Bergen), Carol (Mary Steenburgen) und Diane (Diane Keaton) mit der Frage überrascht: „Darf ich Euch jemanden vorstellen? Christian Grey!“. Nicht alle sind davon begeistert, jetzt den SM-Instant-Klassiker„Fifty Shades Of Grey“ lesen zu müssen. Sharon meint gar: „Ist das überhaupt ein Buch?“. Mal abgesehen davon, dass man diese Frage sicher mal ernsthaft diskutieren könnte, entfaltet Bill Holderman in seinem Regiedebüt jede Menge gute Laune und natürlich auch ein bisschen Konflikt.
Die reifen Damen beginnen, die Trilogie zu lesen. Und bei jeder ändert sich Stück für Stück das Leben. Vivian, die bisher immer mit One-Night-Stands die besten Erfahrungen gemacht hatte, muss sich der Erkenntnis stellen, dass Arthur (Don Johnson) vielleicht doch die Liebe ihres Lebens ist. Diane wird erkennen, dass man den eigenen Kindern mal ordentlich den Marsch blasen muss, bevor mit Mitchell (Andy Garcia) der Traummann um die Ecke kommt.
Sharon versucht beim Online-Dating ihr Glück. Was für Irritationen sorgen kann, wenn man, wie sie, Bundesrichterin von Beruf ist. Und Carol hat die schwerste Aufgabe von allen: Den gerade in die Rente eingetretenen Mann davon zu überzeugen, dass Sex (fast) so schön sein kann wie Motorrad-Fahren. Ein schöner Reigen. Sicher nicht aufregend und filmisch riskant. Aber erwartet man das wirklich von so einem Film?
IDEAL FÜR: Alle, die sich im Kino gern darüber amüsieren, wie wunderbar chaotisch es sein kann, eine neue Liebe zu finden.