Blutgletscher

Wenn die Berge bluten


FilmClicks:
Angst vor monströsen Besatien: Gerhard Liebmann und Edita Malovcic in „Blutgletscher“ © Allegro Film
DIE STORY: Ein Klimaforscher (Gerhard Liebmann) macht im alpinen Horrorfilm „Blutgletscher“ schreckliche Entdeckungen: Plötzlich färbt sich ein Gletscher blutrot und aus ihm entstehen Monster in verheerenden Dimensionen, die die Menschen tyrannisieren. Hinzu kommt, dass der Wissenschaftler auch seine Ex-Freundin (Edita Malovcic) in dem Chaos weiß, und dass die Liebe zwischen den beiden noch nicht erloschen ist.
DIE STARS: Regisseur Marvin Kren zeigt in „Blutgletscher“, seinem zweiten Film nach „Rammbock“,  seine Mutter Brigitte Kren („Vier Frauen und ein Todesfall“) in der famos gespielten Rolle einer österreichischen Ministerin.
KURZKRITIK: Stimmig inszeniert und mit viel Freude am Genre zusammengebaut – „Blutgletscher“ kann über weite Strecken halten, was schon der Trailer verspricht. Ein paar Schwierigkeiten bereiten die allzu platten Figuren, insgesamt jedoch ist das Experiment, einen Austro-Horrorfilm auf höchstem Niveau zu drehen, geglückt.
IDEAL FÜR: Horrorfans und Creature-Feature-Anhänger. Und für die, die unsere Alpen schon immer gruselig fanden.
FilmClicks Kritik. Nervöse Messinstrumente sind die ersten Hinweise auf eine bevorstehende Katastrophe. Dann färbt sich eines Tages ein Gletscher in den Alpen blutrot. Die Menschen werden Zeugen des bereits stattfindenden Klimawandels: Mikroorganismen sind dafür verantwortlich, dass sich die Flora und Fauna der Alpen rasant verändern – die reißende Bestien in monströser Gestalt mit sich bringen, gegen welche die Menschen scheinbar schutzlos sind.
 
Janek (Gerhard Liebmann), ein Techniker in der Klimaforschungsstation, will die Gegend evakuiert sehen, doch weil gerade die zuständige Ministerin (Brigitte Kren) zu Gast ist (und mit ihr Janeks Ex-Partnerin, gespielt von Edita Malovcic), lässt sich das Vorhaben nicht realisieren. Ein unbarmherziger Kampf gegen die von der sich verändernden Natur geschaffenen Kreaturen beginnt.
 
„Blutgletscher“ von Marvin Kren ist der erste Monsterfilm, der in den österreichischen Alpen spielt – und ist mit großer Stilsicherheit inszeniert: Schon bei seinem No-Budget-Erstling „Rammbock“ (2010) konnte Kren zeigen, welches Talent er für das Horror-Genre mitbringt und wie spielerisch er es selbst mit sparsamsten Mitteln zur Entfaltung bringen kann. Diesmal hatte der Regisseur mehr Budget – zwei Millionen Euro – was natürlich noch immer weit entfernt zu den US-Pendants des Genres ist.
 
Krens Lösung ist die Aussparung teurer Spezialeffekte: Anstatt die Monster allzu lange im Bild zu zeigen, überlässt er deren Grausamkeit der Vorstellung des Zuschauers. Das funktioniert, die Schockwirkung ist groß.
 
Weniger geschickt nähert sich Kren seinen Figuren, die vor allem im Fall Janeks etwas schablonenhaft ausfallen:  Ein Wissenschaftler, der das Wohl der Menschheit über alles andere stellt, und der dann auch noch eine tragische Liebesgeschichte durchleiden muss, das wirkt etwas zu stereotyp, ist in einem Genrefilm letztlich aber nicht unbedingt fehl am Platz. Sehr überzeugend in der Rolle als Ministerin Bodicek ist jedenfalls Brigitte Kren, die Mutter des Regisseurs.


Was an „Blutgletscher“ besonders gefällt, ist das Bekenntnis zum Lokalen, zur österreichischen Kulisse und den Menschen. Das bringt dem Film einen deutlichen Gewinn an Authentizität, die auch – oder vor allem – bei Genrefilmen ein wichtiger Aspekt für ihre Glaubhaftigkeit ist. Würde dieses Element lokal verorteter Bodenständigkeit fehlen, man müsste diesen Film auslachen.





Trailer
Interview
Horror, Heimat und unsichtbare Monster
Der Wiener Regisseur Marvin Kren hat nach seinem Debüt „Rammbock“ nun mit „Blutgletscher“ seinen zweiten Horrorfilm gedreht. Im Interview erzählt der Regisseur über Horror, Heimat und unsichtbare Monster. Mehr...
LÄNGE: 96 min
PRODUKTION: Österreich 2013
KINOSTART Ö: 27.09.2013
REGIE:  Marvin Kren
GENRE: Horror
ALTERSFREIGABE: ab 16


BESETZUNG
Gerhard Liebmann: Janek
Edita Malovcic: Tanja
Brigitte Kren: Ministerin Bodicek