DIE STORY: „Birnenkuchen mit Lavendel“ bietet leichte kulinarische Kino-Kost aus Frankreich.
Der Plot: Seit Louise (Virginie Efira) Witwe ist, kümmert sie sich allein um ihre beiden Kinder Emma und Felix. Doch damit nicht genug. Auch der familiäre Birnen- und Lavendelhof in der Provence will bestellt und gemanagt werden. Louises Birnenkuchen ist exzellent, aber die Kosten spielt er trotzdem nicht ein. Die Bank macht Louise bereits Probleme.
Just in dieser angespannten Lage kommt es zu einer folgenschweren Begegnung: Louise fährt aus Versehen einen Fremden an: Pierre (Benjamin Lavernhe) ist das, was man einen Eigenbrötler nennt, der eher zurückgezogen lebt. Louise aber dürfte in ihm etwas geweckt haben, denn wann immer die beiden einander nun treffen, geht er völlig aus sich heraus. Louise hält ihn aber trotzdem auf Distanz, denn der Tod ihres Mannes sitzt ihr noch tief in den Knochen.
DIE STARS: Die 38-jährige Belgierin Virginie Efira ist eines der bekanntesten Gesichter des belgischen Fernsehens, wo sie als Wetterfee begann. Seit 2009 dreht Efira auch vermehrt Kinofilme. Benjamin Lavernhe spielte in einigen Fernsehfilmen, ehe er ab 2012 ebenfalls fürs Kino zu arbeiten begann. Er ist Mitglied der Comédie Française.
DIE KRITIK: Regisseur Éric Besnard ist mit „Birnenkuchen mit Lavendel“ ein klassischer Wohlfühlfilm gelungen, der zusätzlich auch typisch französisch geriet: Hier werden viele Blicke ausgetauscht, das ganze vor der malerischen Kulisse der Provence.
Tiefgang sucht man zwar vergebens, aber das braucht es für eine simple, gutherzige Geschichte ja auch nicht immer. Sowohl Virginie Efira als auch Benjamin Lavernhe machen ihre Sache gut, wobei er ihr beinahe die Show stiehlt.
Das liegt aber vor allem an seiner Filmfigur, ein gutmütiger Mann mit Asperger-Syndrom, einer besonderen Form des Autismus. Pierre wirkt dann in so mancher Szene ein bisschen wie ein jüngerer „Rain Man“ und bleibt dabei immer sympathisch gezeichnet.
Die Leinwand-Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern funktioniert astrein, nur gegen Ende dreht Besnard, der auch das Drehbuch schrieb, ein wenig zu sehr an der Drama-Schraube. Dank der gefälligen Besetzung kann man über weitere kleinere Schwächen im Script aber hinwegsehen.
IDEAL FÜR: Fans des französischen Films und der lichtdurchfluteten Provence.