GESAMTEINDRUCK: „Benjamin Blümchen“ bietet solide Familienunterhaltung, die sich vor allem an jüngere Kinogänger richtet.
DIE STORY: Der sprechende Elefant Benjamin Blümchen freut sich auf einen schönen Sommer mit seinem Kumpel Otto (Manuel Santos Gelke). Aber dann geht es dem Zoo in Neustadt finanziell nicht sonderlich gut. Also wird die Unternehmensberaterin Zora Zack (Heike Makatsch) engagiert, um den Zoo auf Vordermann zu bringen. Aber die Dame hat nur im Hinterkopf, wie sie mit dem Projekt möglichst viel Geld verdienen kann. Zum Glück kommen ihr Benjamin und Otto auf die Schliche und kämpfen für den Zoo, wie ihn alle kennen und lieben.
DIE STARS: Ausgerechnet das Aushängeschild dieses Films für die ganze Familie ist eine Enttäuschung. Man sollte doch meinen, dass man nicht unbedingt ein üppig bemessenes Disney-Budget braucht, um digitale Wesen in annehmbarer Qualität auf die Leinwand zu zaubern. Aber Benjamin Blümchen, der Elefant, wirkt künstlich und neben den Menschen immer wie ein Fremdkörper. Sodass man sich als Zuschauer, der älter als vielleicht zehn Jahre ist, irgendwann nur noch ärgert.
Die Schauspieler hatten erkennbar Spaß. Allen voran Heike Makatsch als intrigante Zora Zack. Dieter Hallervorden als Ex-Geheimdienst-Experte spielt irre wie auf Drogen. Und Tim Oliver Schultz gibt den Tierwärter Karl sehr sympathisch.
DIE KRITIK: „Benjamin Blümchen“ gibt es schon seit mehr als 40 Jahren. Generationen dürften mit ihrem Lieblings-Elefanten und seinem charakteristischen Töröö aufgewachsen sein – vor allem als Hörspiel oder in zahllosen Trickfilmen im Fernsehen.
Nun also der Sprung ins Kino. Die Macher um Regisseur Tim Trachte („Abschussfahrt“) haben sich konsequent dazu entschieden, den Film an die Zielgruppe zu adressieren, die von jeher zu den Fans des gemütlichen Dickhäuters gehört: Kinder ab ungefähr vier Jahren.
Die Kids werden den mit 91 Minuten angenehm knapp gehaltenen Film sehr unterhaltsam finden. Es gibt reichlich Musik – von einer Version des ursprünglichen „BB“-Liedes über etliche Lieder, die von Tim Oliver Schultz gekonnt gesungen werden, bis hin zu einem neuen Titelsong („Da kommt was Großes auf uns zu“ von Bürger Lars Dietrich). Die Handlung entwickelt sich allmählich. Auf allzu große Schrecken wird verzichtet. Sehr kindgerecht das Ganze.
Aber genau da liegt auch ein großes Problem. Denn aus „Benjamin Blümchen“ hätte wesentlich mehr werden können. Nun ist es sicher irgendwann langweilig, immer den Giganten Disney als Vergleich heranzuziehen. Aber es gibt auch andere Beispiele. Die zwei „Paddington“-Filme etwa haben es vorgemacht, dass man kindgerecht erzählen und dennoch mehr als eine doch recht kleine Zielgruppe ansprechen kann.
Wer sich als Erwachsener „Benjamin Blümchen“ anschaut, kann sich auch unterhalten fühlen. Aber weniger, was den Film angeht. Sondern eher dadurch, wie sich die Kinder über das Geschehen amüsieren.
IDEAL FÜR: Alle Familien mit kleineren Kindern.