DIE STORY: „Baywatch“ ist die Kino-Neuauflage der legendären TV-Serie, mit der Ende der 80er Jahre David Hasselhoff und Pamela Anderson zu Stars wurden.
Im Mittelpunkt steht wie einst der Rettungsschwimmer Mitch Buchanan, der nun von Dwayne Johnson statt von Hasselhoff gespielt wird. Bademeistermäßig hat Mitch immer alles im Griff am Beach. An seiner Seite die heißeste Crew im knallroten Dress, die man sich vorstellen kann.
Eines Tages jedoch findet Mitch Drogen an seinem ansonsten blitzsauberen Strand. Und er bekommt einen Neuling zugewiesen. Matt Brody (Zac Efron) ist doppelter Schwimm-Olympiasieger, aber überhaupt nicht teamfähig. Trotzdem muss ihn Mitch in seine Mannschaft aufnehmen.
Zuerst baut Matt nur Mist, Aber als Leichen im Meer auftauchen und an den Strand treiben, werden die Rettungsschwimmer zum Ermittler-Team, in dem auch Matt seinen Platz findet. Denn nun steht viel auf dem Spiel: Eine Gangster-Organisation will das Areal für äußerst krumme Sachen nutzen.
DIE STARS: Ja, die alten Stars sind in „Baywatch“ wieder mit dabei. David Hasselhoff (in einer obskuren Szene) und Pamela Anderson (in Zeitlupe und mit einem schrecklich auf jugendlich gespritzten Gesicht) haben aber zum Glück nur Kurzauftritte.
Der Film ruht hauptsächlich auf den breiten Schultern von Dwayne Johnson („Fast & Furious“). Der freundliche Muskelmann agiert wie immer solide und hat häufig Gelegenheit, seinen durchtrainierten Körper zu zeigen.
Zac Efron hat für die Rolle des Ex-Schwimm-Olympiasiegers wahrscheinlich am härtesten von allen gearbeitet. Aus dem Bubi von einst ist ein Six-Pack-Kraftpaket geworden. Wirkliches Schauspiel wird von ihm nicht verlangt.
Die neuen Damen im Team wie Kelly Rohrbach oder Alexandra Daddario sehen süß aus und ihre Badeanzüge geben mehr preis als dass sie etwas verhüllen. Damit ist zu ihren Auftritten alles gesagt.
DIE KRITIK: Filmisch gesehen ist „Baywatch“ eine Katastrophe. Was nicht wirklich überrascht, denn schon die Fernsehserie war ja eher im Trash-Bereich daheim als sonstwo. Aber hier knarzt und knarrt die Story an allen Ecken und Enden: Unsägliche Dialoge werden von rumpelnder Action abgelöst. Regisseur Seth Gordon („Kill The Boss“) streut zu Beginn eine Prise Selbstironie ins Spiel, das dann alsbald jeden Hauch von Eleganz verliert.
Schon klar, dass es bei „Baywatch“ nicht um die Ausarbeitung von sensiblen Charakteren geht. Knappe Schwimmsachen, gut gebaute Körper – das steht hier im Vordergrund. Nichts dagegen zu sagen, wenn es gut erzählt wird. Aber hier gibt es überhaupt keine Dramaturgie.
Die ärmste Sau im neuen Team ist ein Rettungsschwimmer namens Ronnie (Jon Boss). Er sieht aus wie 90 Prozent der Zuschauer: Also normal. Mit ein paar Fettpölsterchen hier und dort. Ausgerechnet dieser Typ muss sich in die Sexbombe der Mannschaft verlieben. Wird von ihr irgendwann akzeptiert und flachgelegt. Keiner weiß warum. Vor der freudlos gezeigten Begattung klemmt sich Ronnie seinen Penis auf der Sonnenliege ein und er sabbert wie ein Baby, wenn er das Mädchen seiner Träume sieht.
Dabei sind Sequenzen wie diese noch einigermaßen zu ertragen. Richtig finster wird es, wenn die verklemmte Badehosen- und Bikini-Show zusätzlich mit Thriller-Elementen angefeuert wird. Denn die Krimi-Handlung wird so schusselig und spannungslos erzählt, dass sich bald schwere Langeweile breitmacht.
Als Schurkin des Films fungiert übrigens eine Frau. Dass man für den bösen Vamp eine indischstämmige Schauspielerin ausgesucht hat, passt sehr gut in Trumps Amerika. Aber dass man sofort beim ersten Auftreten der Dame weiß, dass sie die Oberböse sein muss, das ist einfach nur gedankenlos und beleidigt die Intelligenz der Zuschauer.
IDEAL FÜR: Freunde von Holzhammer-Humor und „Baywatch“-Nostalgiker.