DIE STORY: „Bad Santa“ ist wieder da. Willie Soke (Billy Bob Thornton), der übellaunigste Weihnachtsmann dieser Welt, der statt Freude nur Unmut und Zynismus schenkt, will es noch einmal wissen.
In „Bad Santa 2“ hat Willie, wie schon vor zwölf Jahren im ersten Film, einen ganz und gar unweihnachtlichen Plan. Er möchte jede Menge Geld erbeuten. Dieses Mal bei einer Wohltätigkeits-Gala in Chicago.
Das Unternehmen gerät allerdings mehr und mehr zur Katastrophe. Weil Willies Mutter (Kathy Bates) sich ständig einmischt. Und weil Willie in Diane (Christina Hendricks), der Managerin der Gala, die Frau seiner Träume findet.
DIE STARS: Es läuft gerade nicht wirklich überragend in der Karriere von Billy Bob Thornton („Fargo“). Möglicherweise ist das einer der Gründe, warum er sich nach langer Pause nun überreden ließ, der ziemlich geschmacklosen, aber saucoolen Komödie „Bad Santa“ einen zweiten Teil folgen zu lassen. In keiner Szene hat man das Gefühl, das Billy Bob auch nur den Hauch einer Ahnung hat, was er in „Bad Santa 2“ macht.
Kathy Bates („Misery“) muss man sehr viel Geld geboten haben, damit sie bei dieser Schmierenkomödie Santas Mutter spielt. Keine Rolle, auf die sie später mal mit Stolz zurückschauen kann. Prominente Verstärkung hat man sich mit Christina Hendricks („Mad Men“) geholt. Bis zum Schluss des Films bleibt es schleierhaft, was sie bewogen haben mag, diese Ex-Nymphomanin mit eigenartigen Vorlieben zu spielen.
DIE KRITIK: Weihnachtshasser-Filme können beinahe so unterhaltsam sein wie die romantisch-heimeligen Filme über das – so sagt man ja immer – schönste Fest des Jahres. Nur müssen erstere eine gewisse Balance halten. „Bad Santa“ hatte das 2004 wunderbar hinbekommen: Viele Zoten und unmögliche Charaktere, aber am Ende genau das bisschen Gefühl, das man braucht, um nicht den Jahresend-Blues zu bekommen.
Wie setzt man so eine eine Parade der Geschmacklosigkeiten und Anzüglichkeiten fort? Regisseur Mark Waters („Freaky Friday“) hat es für eine gute Idee gehalten, den Bogen der Absonderlichkeiten (der beim ersten Teil schon straff gespannt war) noch weiter zu spannen. Das erweist sich als keine gute Idee.
Der Regisseur führt bei „Bad Santa 2“ nun die Mutter der Hauptfigur Willie ein. Sunny Soke (Kathy Bates) ist ein Mensch, mit dem man nicht nur nicht verwandt sein möchte. Solchen Personen geht man am besten aus dem Weg.
Wann immer Sunny den Mund aufmacht, ist man versucht (es sei denn, Fremdschämen gehört zu den Lieblingsbeschäftigungen), das Kino fluchtartig zu verlassen. Denn sie beleidigt jeden Menschen, den sie sieht. Sie versorgt ihr Kind mit intimsten Details über Liebesleben und Vagina, die kein Kind dieser Welt je von seiner Mutter hören möchte.
All das soll wohl wahlweise lustig sein oder provozieren. Nichts von all dem geschieht. Es setzt nur der Effekt der Ermüdung ein. Der schlechte Witz, immer und immer wieder erzählt, wird nicht besser.
Eine Geschichte gibt es zwischen all den rassistischen Beleidigungen und dummen Wortwitzen auch. Willie und seine Bande wollen mal wieder das große Geschäft machen. Das Ziel: Der Raub der Einnahmen einer Charity-Veranstaltung. Aber jeder der Beteiligten ist dusselig ohne Ende, so dass man am liebsten selbst die Polizei rufen würde.
IDEAL FÜR: Weihnachtshasser und Kinogänger mit extrem schlechtem Filmgeschmack.